Urlaubsbericht: Korfu

Ich habe noch nie so viel Zeit damit verbracht, einen Urlaubsbericht zu schreiben. Wat ne Arbeit. Ich präsentiere: Den Bericht für unseren Korfu-Urlaub 2009:

Dienstag, 08.09.2009

Ziemlich genau um Mitternacht haben wir unsere Koffer ins Auto geladen. Eigentlich war geplant, dass wir am Montag nachmittags noch ein Schläfchen halten, aber dazu sind wir irgendwie nicht gekommen, so haben wir ab etwa halb 10 morgens durchgemacht. Um 4.35 Uhr ging unser Flieger nach Korfu (Wikipedia, Google-Maps). Ich durfte wieder am Fenster sitzen und wir sind durch eine total flauschige Wolke geflogen – sah aus, wie Rasierschaum mit Zuckerwattengeschmack.
Wir flogen in eine andere Zeitzone, und zwar plus eine Stunde, und landeten daher um 7.45 Uhr griechischer Zeit. Nun lernten wir die Mittelmeermentalität gleich schon mal kennen: Weil heute „alle Flieger gleichzeitig“ landen, standen momentan keine Busse für den Hoteltransfer zur Verfügung. Na, was soll’s. Wir sind ja im Urlaub. Das hat dann schließlich auch noch gekappt und wir wurden über Hügel und Serpentinen zu unserem Hotel in Almyros (nahe Acharavi) kutschiert. Unfassbarer Weise ist der Schatz tatsächlich im Bus schon wieder eingeschlafen, während ich schon im Flieger wach wie ein Eichhörnchen war. Wir trafen um 10.15 Uhr im Hotel ein, also eine Viertelstunde nach Ende der Frühstückszeit, und bezogen gleich unser Zimmer im Erdgeschoss eines Bungalowhäuschens: Nett, sauber, ordentlich, kleine Terasse, winziger Schrank, gutes Bett.
Natürlich hatte ich Hunger, denn das Flugzeug-Sandwich hatte ich verschmäht (der Steward hätte aber auch ruhig deutlich „Pute oder Käse“ statt „Butter oder Käse“ anbieten können!). Wir fanden also zunächst mal heraus, dass es zwischen den Mahlzeiten ausschließlich Sandwiches und Kuchen gibt. Dann fanden wir heraus, dass das Sandwich etwas eklig ist. Nun gut.
Die paar Schritte ans Meer haben uns für den Hunger entschädigt: Nur wenige Menschen, dafür wunderbar klares Wasser in den schillernsten Farben.
Nach einem Spaziergang kehrten wir zurück auf die Anlage. Wir hatten die Hotelerkundung noch nicht abgeschlossen, da sprach uns Mario, der halbdeutsche Animateur an. Prompt meldete ich den Schatz für den abendlichen „Mr. [Hotelname] Contest“ an (Hauptgewinn: 4 Cocktailgutscheine) und wir stiegen noch schnell bei einem Würfelspiel ein, bei dem man einen der Gutscheine gewinnen konnte.
Um 12.30 Uhr waren wir dann bei der Eröffnung des Mittagsbuffets gleich zur Stelle. Anschließend machten wir eine Fotosession am Strand und warfen uns danach in die Badeklamotten. Am Pool schlief Christian ein, WÄHREND ich ihm etwas aus meinem Buch vorlas.
Um 16.30 Uhr (der Schatz schlief immer noch unterm Sonnenschirm) bot die Animation „Griechisch für Anfänger“ an, daran habe ich mich dann versucht. War aber nicht so sonderlich effektiv. Gegen 18.00 Uhr war der Mann dann endlich wach und wir sind wieder ans Meer gegangen, das mittlerweile vom Wind ganz schön aufgepeitscht wurde. Wir schmissen uns todesmutig in die Wogen. Ich schwör’s euch, die Wellen waren 4 Meter groß! Nachdem wir uns vom Meer hin- und herwerfen gelassen haben und unauffällig den Kies aus der Badewäsche entfernt hatten, stolperten wir erschöpft unter die Dusche. Um 20.00 Uhr standen wir zum Abendessen parat und gingen danach noch einmal kurz an den Strand, bevor der Schatz auf der Poolbar-Bühne in Disziplinen wie Sexy Dancing, Pantomime, Klamotten sammeln, Seilspringen und Flaschen heben gegen zwei andere junge Männer fast zum „Mr. [Hotelname]“ wurde. Im Stechen ist er leider ausgeschieden, aber er ist und bleibt der Sieger der Herzen.
Die Show war um 23.00 Uhr zu Ende und wir gingen unser Zimmer aufräumen und haben dann nach 39 durchgemachten Stunden verdientermaßen das Bett aufgesucht.

Endstand Digitalkamera: 392 Fotos

Mittwoch, 09.09.2009

Nachdem wir um 9 Uhr gefrühstückt hatten, machten wir uns auf zum großen Strandspaziergang (alias „Inselumrundung“). Das Meer an der Nordküste ist wunderschön, der Strand leider großteils von Kieselsteinen durchzogen, die zwar glatt- und rundgeschliffen sind, aber doch ganz schön in die Füße pieksen müssen. Dem kann man aber entgehen, wenn man in der Brandung läuft, besonders auf den breiten, glatten Felsplatten, mit denen der Strand teilweise vor dem Wegspülen geschützt wird. Und dort passierte es dann auch: Der Schatz rutschte aus, versuchte noch, die Kamera hochzureißen, aber schon knallte die DSLR auf die nassen Felsen. Weitere Fotos von diesem Tag gibt es nicht…
Wir trösteten uns mit Mittagessen und einem faulen Pooltag, der nur kurz von einer Runde Wasserball unterbrochen wurde. Nach dem Abendessen stapften wir dann tapfer in den Nachbarort Acharavi um eine Kamera zu kaufen. Da wir davon ausgehen, dass die Versicherung uns die Kamera ersetzen wird und wir ein riesiges Equipment dabei hatten, brauchten wir exakt die gleiche DSLR. Wir fanden in dem Ort einen vielversprechenden Laden namens „Data Expert“ – der geschlossen war. Drei kleine Elektroläden konnten uns nur Hosentaschenkameras anbieten, die noch nicht mal in Frage kamen um sie später als „Partykamera“ zu verwenden.
Zurück zum Hotel, nach Sonnenuntergang, liefen wir 20 Minuten über den Strand. Das ist aufgrund des Kiesgehaltes allerdings nicht so romantisch, wie es klingt.
Um Viertel vor 10 waren wir wieder im Hotel bzw. an der Poolbar und erstickten unseren Schmerz in Ouzo, Wodka O mit Vanilleeis (meine Erfindung! sehr lecker!) und Eiscreme.

Endstand Digitalkamera: 625 Fotos

Donnerstag, 10.09.2009

Am nächsten Tag frühstückten wir früh und stapften danach zur Bushaltestelle Acharavi. Erstaunlich pünktlich um 10.30 Uhr sammelte der Linienbus uns ein und setzte uns eine Stunde später in Korfu-Stadt (Wikipedia) wieder ab.
Für die ganzen Sehenswürdigkeiten, die die Hauptstadt zu bieten hat, hatten wir heute aber kein Auge: Wir wanderten von Elektronikladen zu Elektronikladen. Tatsächlich fanden wir schon im fünften Shop das Modell, das wir brauchten, aber mit 800 Euro war der Preis satte 200 Euro höher, als der, den wir letzten Winter bezahlt haben. Ich weiß inzwischen nicht mehr, wieso, aber wir blieben optimistisch. Und suchten weiter. Erfolglos.
Da ich mir bei der abendlichen Wanderung die Hacken aufgerieben hatte, kaufte ich mir in Korfu Flipflops – die ersten, seit ich mit 12 beschlossen hatte, dass ich Stiele zwischen den Zehen nicht mag. Ich hatte damals übrigens Recht, warum bekommt denn sonst niemand Blasen zwischen den großen und den Zeigezehen?! Wie auch immer, mir ging es jedenfalls erstmal besser.
Während eines überteuerten Mittagessens entschieden wir, die Kamera trotz des Preises zu kaufen und irrten daraufhin total hilflos durch die winzigen Gässchen der Stadt. Als wir gegen halb 4 den Laden wiedergefunden hatten, machte er gerade Siesta. Wir wanderten ziellos weiter zur Alten Festung und kehrten schließlich bei Häagen Dasz ein. Ich habe noch nie Häagen Dasz-Eis gegessen und verfluche wirklich die 23 verlorenen Jahre.
An der Kasse des Elektronikladens wurden uns dann nur noch 700 Euro berechnet und beim Auspacken entdeckten wir das Superzoom-Tele, von dem wir nur einmal ganz kurz geträumt hatten. Da nicht nur der Body unserer Kamera hin ist sondern auch das „kleine“ Objektiv, können wir uns zwei Teile von der Versicherung ersetzen lassen und müssen nichts doppeltes verhökern.
Um 20 Uhr saßen wir dann auch wieder im Bus, über zwei Stunden später stiegen wir in Acharavi aus und erreichten eine weitere halbe Stunde, erschöpft und gerädert, aber wieder im Besitz einer Kamera, endlich unser Hotel. An der Poolbar legten wir die Füße hoch und tranken Wodka O-V. Um 23 Uhr fielen wir ins Bett.

Endstand Digitalkamera: 651 Fotos, 1 Einwegkamera

Freitag, 11.09.2009

Der heutige Tag war zum Nichtstun gedacht. Nach dem Frühstück lasen und dösten wir am und plantschten im Pool. Und nach dem Mittagessen auch. Am Nachmittag kauften wir uns Taucherschuhe und stürzten uns damit und mit einer Unterwasserkamera in das stürmische Meer.
Nach einer sehr nötigen Dusche machten wir einen Spaziergang am Strand und fotografierten den Sonnenuntergang (mit Tele).
Nach dem Abendessen beobachteten wir die Aufführung griechischer Tänze („So demonstrieren Griechen ihre Männlichkeit!“) von der Dachterrasse aus.

Endstand Digitalkamera: 772 Fotos, 2 Einwegkameras

Samstag, 12.09.2009

Samstag mieteten wir uns nach dem Frühstück Fahrräder um Kassiopi zu erkunden. Also zwei Flaschen Wasser in meinen Rucksack, das Fotoequipment samt neuem Supertele um Christian gewickelt und ab geht’s. Kassiopi, angeblich der zweit- oder drittschönste Ort der Insel, liegt etwa 12 Kilometer von unserem Hotel entfernt. Das klingt doch machbar. Naja, und dann kommen die Steigungen ins Spiel. Korfu ist nämlich eine sch**ß hügelige Insel. Klar, das war mir zwischenzeitlich auch selbst schon aufgefallen. Aber wir fahren ja nur an der Küste entlang, da kann’s ja nicht so arg sein. Na Pustekuchen. Wenn man auf einem Mountainbike sitzt, ist eine Steigung von 5-10% im ersten Moment nicht so das Problem, aber wenn so eine Steigung einen halben Kilometer lang ist, geht das ganz schön in die Beine. Und nein – dasss das auf dem Rückweg dann eine Senkung ist, tröstet überhaupt nicht! Ich bin halt ein Flachlandkind.
Also. Nach 1 1/2 Stunden hatten wir *fast* die Hälfte des Weges hinter uns und stolperten (ich), den Tränen nahe (ich) in ein Eiscafé, das sich rein zufällig -quasi ein Wunder oder ein Omen- die Schnellstraße zwischen Acharavi und Kassiopi als Standort ausgesucht hatte. Dank Zuckerschock (und Senkungen – Kassiopi ist die Halbinsel in der Bildmitte) erreichten wir in einer halben Stunde den Hafenort, in dem wir eine Burgruine besuchen wollten, die laut Reiseführer „von der Kirche aus“ gut ausgeschildert ist. Nein, wir haben die Kirche nicht gefunden und die Burgruine schon gar nicht. Das fiese an der Sache ist, dass wir den ganzen weitläufigen Ort danach abgesucht haben und zwar vom Fahrrad aus. Man kann also nicht von „Hin- und Rückweg“ sprechen, sondern nur von einer Fahrradtour mit großem Wendekreis.
Übrigens haben wir die Burgruine später auf einem der Fotos von Kassiopi gesehen. Das Café dort rechts ist das selbe wie auf diesem Foto…
Wir traten also unverrichteter Dinge den Rückweg an und erreichten gegen halb 4 das Hotel wieder, zogen uns um und plumpsten auf die Sonnenliegen.
Um 19.00 aßen wir und nachdem um Viertel vor 8 die Sonne untergegangen war, fielen Horden hungriger Mücken über uns her. Schleichwerbung: Ich kann das Rossmann-Produkt „Zeckito“ wärmstens als Authan-Ersatz empfehlen (obwohl das Original etwas weniger stinkt). Nachdem wir eingesprüht waren, setzten wir uns an die Poolbar und tranken unsere Wodka-O’s, unbeabsichtigterweise mit Bananeneis. Nicht nachmachen. Heute Abend lernten wir dann Ina & Stefan und Andrea & Flo kennen.

Endstand Digitalkamera: 1038 Fotos, 2 Einwegkameras

Sonntag, 13.09.2009

Eigentlich haben wir am Sonntag ungefähr nichts gemacht. Ich liste mal kurz: Frühstück, Pool, Billard (er), Shuffleboard (ich), Pool, Mittagessen, Pool, Wasserball (er), Tischtennis (er), Pool, Postkarten gekauft, Abendessen, Pool-Bar, beim Bingo Postkarten geschrieben und mit Ina, Stefan, Andrea, Pflo und Miriam Wodka O-V getrunken. Wegen des griechischen Barkeepers Adonis, der ganz schön bebaggert wurde, und des schwedischen Animateurs Daniel waren wir zweisprachig betrunken. Eine schöne Herausforderung. Um 1.00 Uhr hat Adonis uns ins Bett geschickt.

Endstand Digitalkamera: 1082 Fotos, 2 Einwegkameras

Montag, 14.09.2009

Heute war auch nicht mehr los. Man ersetze im obigen Bericht Tischtennis durch Volleyball und erwähne noch, dass ich von Daniel eine Augenklappe bekommen habe, damit ich bei jeder Gelegenheit „Arrrrrr“ rufen kann. Das war viel lustiger, als es jetzt klingt. Allerdings wurde ich deshalb abends auch gezwungen, am Abend standesgemäß Rum zu trinken, obwohl Adonis sagte „I don’t serve pirates.“

Endstand Digitalkamera: 1090 Fotos, 2 Einwegkameras

Dienstag, 15.09.2009

Jetzt geht es endlich mal wieder zur Sache, denn für Dienstag und Mittwoch haben wir uns ein Auto gemietet. Der Peugot 207 wurde uns um 10 Uhr übergeben, gegen 11 fuhren wir los. Erstes Ziel: der Canal d’Amour in Sidari (Wikipedia). Eigentlich ist der Sinn der Sache, gemeinsam durch den Felstunnel zu schwimmen (und daraufhin ewig glücklich zu sein), aber irgendwie waren da so viele Menschen und der Parkplatz war doof und naja… Dann halt nicht.
Wir sind dann weiter zu einer wunderschönen Felsformation namens Kap Drastis gefahren, dessen Sandserpentinen dem Schatz eine Herausforderung gestellt haben.
Dann begann die große Verfahrerei. Ich möchte vorausschicken, dass ich die ganze Zeit lang meinen Schatz toll dirigiert habe. Ich habe ihn auf die größten Straßen geschickt, ich habe bei Serpentinen vorgewarnt und ich habe sogar Abkürzungen gefunden. Abgesehen von den paar Malen, in denen der Schatz nicht verstand, was ich mit „hier rechts und dann links abbiegen“ meine oder sich weigerte, nach einem falschen Abbiegen umzudrehen, haben wir uns nur ein einziges Mal verfahren. Und da dann auch ordentlich. Nämlich auf dem Weg zum Angelokastro. Es ist aber auch echt nicht nett, wenn drei Straßen in drei Höhen an der selben Stelle verlaufen und nur eine davon in der Karte abgebildet ist! Und diese dann auch schnurstraks zum Ziel führt.
Die erste der drei Straßen führte nach 10 Minuten in eine Sackgasse. Die zweite Straße führte über eine Schotterpiste und dann in einen Olivenhain und ging nach 15 Minuten in einen Wanderweg über.
Schließlich erreichten wir das Angelokastro (Wikipedia). Das witzige an dieser Burgruine ist, dass man überall herumklettern darf. Direkt an und auf den alten Mauern sucht man sich den Weg zu dem Punkt der Burg, von dem man sich ins Meer stürzen die Aussicht genießen möchte.
Eigentlich wollten wir als nächstes nach Paleokastritsa fahren, aber dazu waren wir zu gerärdert, obwohl es erst kurz nach 2 war. Also steuerten wir wieder das Hotel an. Nach der einstündigen Fahrt waren wir dann aber wieder erholt genug, um am Hotel vorbei zum Geisterdorf Paleo Perithia zu fahren. Anschließend fuhren wir die nördliche Ostküste Korfus entlang.
Zurück im Hotel genossen wir nach dem Abendessen den Sonnenuntergang, flohen dann vor den Mücken und fielen nach dem Abendprogramm um 11 ins Bett.

Endstand Digitalkamera: 1528 Fotos, 2 Einwegkameras

Mittwoch, 16.09.2009

Versehentlich sind wir heute um 6.40 h aufgewacht. Und was macht man dann, wenn man im Urlaub ist? Genau: Die Kamera schnappen und den Sonnenaufgang fotografieren, ähm ja…
Dann sind wir wieder ins Bett gegangen, haben geduscht und gefrühstückt und saßen schon um 10.30 Uhr abfahrbereit im Auto.
Eine Stunde später suchten wir in Korfu-Stadt einen Parkplatz und wanderten zielstrebig zur Alten Festung. Die Alte Festung ist eine weitläufige Anlage an der Küste Korfus, die überall mit dem venezianischen Löwen geschmückt ist, und die außer z.B. einem Leuchtturm auch eine Kirche beinhaltet, die in Gestalt eines griechischen Tempels erbaut wurde.
Im Café des Festungshofs aßen wir zu Mittag und beschlossen dann, die Neue Festung aus dem Plan zu nehmen – trotz des bewölkten Wetters war die Wärme einfach zu anstrengend.
Wir wanderten also ziemlich erfolgreich zum Auto zurück und fuhren dann (mit ein paar extra Drehungen) zur Halbinsel Kanoni. Dort gibt es eine Klosterinsel namens Pontikonissi, die sehr hübsch in einer Bucht am Flughafen liegt. Als Abkürzung um ebenjene Bucht gibt es, jedenfalls für Fußgänger und illegale Mopeds, nahe des Klosters einen Steg, der genau vor dem Rollfeld des Flughafens entlang führt. Dort saßen wir nach dem verpassten Flugzeug eine Weile, warteten auf einen anderen Start und beobachteten die Viecher im Wasser.
Dann brachen wir zum Achilleion (Wikipedia), dem Sissi-Schloss, auf. Für den vergleichsweise hohen Eintritt fanden wir allerdings viel zu wenige Bereiche zugänglich.
Nach dem Umweg-reichen Heimweg (ich hab dir doch gesagt, wenn du nicht rechts abbiegst, musst du umdrehen, dann hätten wir uns 30 Kilometer gespart!), trafen wir um 20.00, gerade noch rechtzeitig für’s Abendessen im Hotel ein.
Leider begann es jetzt zu regnen (gottseidank erst jetzt), das gab mir allerdings die Möglichkeit, mich bei der abendlichen Kid’s Disco blamagefrei aktiv zu beteiligen, denn außer unseren Freunden war die Poolbar leer und auf der Bühne hoppelten nur zwei Geschwister samt Eltern mit den Animateuren herum. Also zog ich die Sandalen aus, sprang durch die Pfützen und flog „wie ein Flieger“. Die Abendanimation wurde in den Hotelkeller verlegt (der wohl ein Tagungsraum oder so was ähnliches ist) und bevor wir um halb 1 ins Bett schwankten, verabschiedeten wir uns noch von Ina und Stephan, die Donnerstag früh heim reisten.

Endstand Digitalkamera: 2111 Fotos, 2 Einwegkameras

Donnerstag, 17.09.2009

Nach einem verregneten Frühstück machten wir am späten Nachmittag einen doch recht sonnigen Strandspaziergang (nasser Sand erleichtert das Gehen ungemein) und konnten uns schon nach dem Mittagessen wieder an den Pool legen. Ich hab schön mit meinem Buch entspannt, dem Schatz ist stattdessen beim Volleyballspielen die Badehose gerissen. Aber das war glücklicherweise eh die hässlichere seiner beiden.
Um 19 Uhr haben wir zu Abend gegessen und weil wir uns schon davor mit Zeckito eingesprüht hatten, konnten wir anschließend ganz ganz ganz viele Fotos vom Sonnenuntergang machen.
Anschließend haben wir uns an der Poolbar mit Miriam, Frank, Andrea und Flo getroffen. Beim Karaoke habe ich, wenn man meinem herzallerliebsten Lebenspartner glauben darf, die schlechteste von ALLEN Darbietungen geboten. Aber ein paar Wodka-O’s mit Vanilleeis trösten auch über solche Kritiken hinweg. Um 1 schloss Adonis die Bar und eine halbe Stunde später wankten wir dann auch zu Bett.

Endstand Digitalkamera: 2271 Fotos, 2,5 Einwegkameras

Freitag, 18.09.2009

Heute wollten wir nach Acharavi, da wir in Korfu-Stadt nicht geshoppt haben und ich dringends noch Souvenirs brauchte. Weiterer Grund war ein ganz tolles Restaurant, darum wollten wir eigentlich abends dorthin. Aber weil es nach dem Frühstück noch so schön kühl war (also – vergleichsweise), brachen wir gegen 11 Uhr auf und wanderten am Strand entlang. Wir kauften ein wie ordentliche Deutsche, also erstmal in allen Läden die Preise vergleichen und dann dorthin zurückkehren, wo das beste Preis-Leistungs-Verhältnis geboten wurde. In unserem Fall war das ein auf Olivenholz- und Lederwaren spezialisiertes Lädchen, deren Inhaberin die ganze Zeit Soaps in einem kleinen Fernseher guckte. Das Salatbesteck aus korfiotischem Holz hatte ich mir schon länger in den Kopf gesetzt – danke für die Inspiration, Frida!
Danach entdeckten wir einen zauberhaften Naturwarenladen, in dem wir dann nochmal richtig absahnten: zwei kleine Flaschen in Form Korfus gefüllt mit Ouzo und Kumquatlikör für unsere Blumensitterin, eine etwas größere Flasche Kumquatlikör um zu testen, ob wir was ekliges verschenken, zwei Packungen *wirdnichtverraten* als Mitbringsel für meine Eltern, eine herzförmige Flasche mit Olivenöl mit Knoblauch und Basilikum für Christians Vater und noch eine für uns, je eine Packung mit Feta- und Salatgewürzmischung und einen Teelichthalter, für den Strandkieselsteine in Glas gegossen wurden.
Dann waren wir noch bei einem total netten Juwelier, der auch echt gut deutsch konnte (nein, die haben nichts zu bedeuten ) und anschließend im „Lemon Garden“, einem Restaurant-Cocktailbar-Mix, bei dem man draußen unter den namensgebenden Zitronenbäumen sitzt.
Nach zwei Gyrospitas wanderten wir wieder über den Strand zurück. Gott, was vermisse ich die Farben von diesem Meer! Im Hotel zogen wir uns um und lagen dann auch schon wieder am Pool.
Verführerisch brüllte das Meer und wir stürzten uns in die Fluten. Tatsächlich waren die Wellen noch gewaltiger als am ersten Tag und mit jeden zwei Metern, die man sich hinein kämpfte, wurde man schon wieder anderthalb zurückgespült. Nach einer halben Stunde war ich dann auch echt am Ende meiner Kräfte – einfach kein Vorankommen! Aber großartig, eine kleine Naturgewalt.
Um 20 Uhr aßen wir und tranken danach auf der Dachterrasse zusammen mit den anderen u.a. den Kumquatlikör, der sehr süß, aber sonst sehr lecker ist. Da Andrea, Flo, Miriam und Frank alle morgen schon um 5 Uhr abgeholt wurden, blieben wir nur bis halb 12.

Endstand Digitalkamera: 2544 Fotos, 3 Einwegkameras

Samstag, 19.09.2009

Abreisetag! Vor und (vor allem) nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und warteten nach dem Auschecken in der Poolbar auf unserem Bus und hatten so noch die Möglichkeit, uns von allen zu verabschieden. Pünktlich um halb 12 rollten wir vom Hotelgelände, waren um 13 Uhr am Flughafen und stiegen um 15 Uhr ins Flugzeug. Nach 2,5 Stunden Flug landeten wir um 16.30 deutscher Zeit wieder. Adio, Korfu!

Endstand Digitalkamera: 2582 Fotos, 3 Einwegkameras

Fazit: Den großen Anteil an Faulenztagen fand ich zwar sehr bequem, aber halt auch langweilig. Aber immerhin erspart euch das, einen doppelt so langen Reisebericht zu lesen. Und mich hat selbst überrascht, dass ich die Möglichkeit, fast doppelt so viele Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, ausgeschlagen habe, weil das Herumfahren und -laufen einfach zu anstrengend war. Korfu ist jedenfalls sehr schön!

Teaser

Schön war’s auf Korfu. Hätte ich je geahnt, dass mir der Matheunterricht tatsächlich mal im Leben Nütze sein könnte, hättte ich in der 6. (?) Klasse beim griechischen Alphabet besser aufgepasst. Ist schon fies, wenn die Wegweiser in einer fremden Schrift gehalten sind.
Wir haben ein paar Katastrophen überwunden, standen abwechselnd auf der Hotelbühne, haben drei nette Pärchen für die Wodka-O-mit-Vanilleeis-Abende kennen gelernt und durften miterleben, wie exakt mit Ende des Sonnenunterganges Tausende Mücken erwacht und auf die Jagd gegangen sind. Das Hotel und unser Zimmer waren toll, das Essen schwankte zwischen „okay“ und „gut“ und von unseren 11 Tagen lagen wir sieben nur am Pool oder am Strand. Und wir haben einige Sonnenuntergangsfotos gemacht, bei denen ihr mir nicht glauben werdet, dass die Sonne nicht hineinretuschiert oder zumindest am PC eingefärbt wurde.

Wir müssen jetzt 2.500 Bilder auswerten, aber dann blogge ich auch den Reisebericht.

Übrigens: Morgen ist mein erster FH-Tag!

A’dio

So. Die Koffer sind gepackt (23,3 : 13,5 kg) und wir werden in einer Stunde zum Flughafen aufbrechen. Um 4:35 Uhr startet der Flieger, um 8 Uhr nochwas (Ortszeit = +1 Std.) landen wir auf Korfu und genießen 11 Tage lang Mittelmeertemperaturen.

Und als Special-„Wie ist Moccas Urlaubswetter“-Service dürft ihr gerne jeden Tag checken, bei welchen Temperaturen ich mich gerade brutzeln lasse :

A’dio (griechisch für „Auf Wiedersehen)!

Reisevorbereitungen

Die neue Speicherkarte haben wir schon (11 Tage Urlaub ist eine große Herausforderung für unsere Kapazitäten), wir müssen uns nur noch überlegen, ob wir für den Fall der Fälle einen Lappi zum Zwischenspeichern mitnehmen wollen. Bei eBay suche ich momentan nach einer Kameratasche; unsere bisherige fasst die neue SLR nicht so richtig – schon gar nicht mit Ersatzobjektiv. Ich hätte gerne eine der Umhängetaschen von Crumpler, die sind chic und ich habe bisher nur Gutes gehört. Außerdem brauchen wir noch ein GPS-Gerät für die Kamera und einen neuen Polfilter.

Heute früh ist auch endlich der Reiseführer angekommen. Ich habe nicht gewusst, dass es Skorpione auf den Ionischen Inseln gibt… Und eine Viper, deren Gift tödlich ist. Aber keine Sorge, die meisten Schlangenbisse sind ungefährlich. Ach so. Außerdem wird in Griechenland offenbar vorwiegend Rind und Lamm gegessen – die beiden Fleischsorten, die ich nicht anrühre. Ich setze einfach mal auf Gyros (süß, dass mein Reiseführer erklärt, was „Gyros“ ist). Immerhin hab ich keine Olivenallergie… 😉

edit: „Kirchenbesucherinnen in langen Hosen sind unerwünscht“??!! Was ist denn das für ein Volk?! Jetzt muss ich echt noch einkaufen, um mir eine Kirche angucken zu dürfen. Gibbet ja gar nicht…

Korfu, wir kommen!

Gerade waren wir im Reisebüro und haben unseren Urlaub gebucht. Am 08.09. geht unser Flug um 4:35 Uhr, am 19.09. sind wir wieder zuhause. Korfu, wir kommen!

Holland-Urlaub

Freitag, 24.07.09

Am Freitag, 24.07., gegen 11.30 Uhr war es dann soweit: Drei kleine, aber nichtsdesotrotz randvoll mit Menschen und Gepäck beladene Autos trafen sich an einer strategisch günstig gelegenen Tankstelle. Nach einer umfangreichen Auto-Durchcheckerei, einer etwas wirren Gepäcktausch-Aktion und dem obligatorischen Burger-King-Latte-Macchiato-Kauf fuhren wir um 12.00 Uhr endlich los und sackten eine Stunde später noch Irina ein – der Urlaub konnte beginnen!
Planmäßig erreichten wir gegen viertel vor Zwei den Kletterpark, der so schön auf dem Weg nach Emmen liegt. Unplanmäßig regnete und gewitterte es, wir fuhren nach einer unschlüssigen Viertelstunde also weiter. Nach einem Zwischenstop, den wir nutzten um 150 Euro im Supermarkt zu lassen und anschließend Lebensmittel im Wert von 150 Euro in drei randvolle Autos zu stopfen, trafen wir gegen 16.30 Uhr im Ferienpark ein.
Nach einer kurzen Inspektion unseres Ferienhauses waren folgende Punkte klar: Der See, an dem die Häuser liegen, ist wirklich sehr schön, leider haben wir eine Randlage erwischt, das Haus ist süß eingerichtet, leider gibt es nur ein Bad und eine Toilette, die beiden Schlafzimmer oben sind riesig und wunderschön, die beiden unten sind winzig, das Geschirr im Küchenschrank ist schmutzig, Herd und Spülmaschine sind vorhanden, unsere Einkäufe passen überraschenderweise in den Kühlschrank.
Beim Losen um die Zimmer haben der Schatz und ich leider „verloren“ und bekamen das winzigste der winzigen Zimmer: Nachdem der Schatz die Betten nebeneinander gestellt hatte, konnte man die Tür nur noch einen Spalt öffnen.
Nach dem Zimmerbezug wurde geskatet (ideale, geteerte, unbefahrene Straßen im ganzen Park!) und gegegn 19.00 Uhr wurde der Grill angeschmissen und wir genossen unsere Terrasse ein bißchen. Wir bekamen am ersten Abend auch gleich hohen Besuch: Eine Schwanenfamilie ankerte an unserem Ufer.
Abends, als das Grillen beendet war, haben wir unter Cocktail-Einfluss Singstar und anschließend Tabu gespielt.

Samstag, 25.07.09

Für Samstag war ein Ausflug nach Groningen geplant. Um 09.15 wurde gemeinsam gefrühstückt, eine Stunde später war Abfahrt. Wir erreichten die Universitätsstadt gegen halb 12, stellten die beiden Wagen im Parkhaus ab und ermittelten, wann die Grachtenrundfahrten stattfanden.
Dann ging es durch die Innenstadt zum Martiniturm, den wir natürlich bestiegen. Ganz oben nutzten wir den durchziehenden Wind für eine ausgiebige Fotosession.
So was macht hungrig. Wir steuerten also gegen 14.00 Uhr direkt das Pannekoekschip an. Eine Stunde später stürmten wir dort wieder hinaus (nachdem ich mir übrigens ganz übel das Knie angestoßen habe) und rannten zum Grachtenfahrten-Ableger – mit einem kleinen Umweg zum Lasergame-Anbieter, der allerdings bis August geschlossen hat. Um 15.15 Uhr sprangen wir mit Müh und Not auf das quasi schon ablegende Schiff.
Die Rundfahrt dauerte eine Stunde, anschließend setzten wir uns in ein Café und versuchten danach zu Shoppen – leider schließen die Geschäfte in Groningen samstags alle um spätestens 17.00 Uhr…
Es ging also weiter. Um 19.00 Uhr waren wir bei der Kartbahn am Rande Groningens angekommen und die Hälfte von uns raste eine Viertelstunde über die Piste.
Gegen viertel vor 9 waren wir wieder im Ferienhaus. Abendessen war Spaghetti, Abendunterhaltung Kartenspiele.

Sonntag, 26.07.

Frühstück begann am Sonntag um 9.00 Uhr, Abfahrt war um 10. Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir den Baumkronenpfad, der aus einem 20 Meter in der Höhe durch die Bäume führenden Brückenweg besteht. Aufgrund eines Spielplatzes zwischen dem Waldeingang und der Aufstiegstreppe (…) waren wir erst gegen halb 1 im Blätterwerk und wanderten dann eine Stunde lang über die Brücken.
Nach einer Viertelstunde Fahrt erreichten wir dann den Kletterpark, der den Ausfall auf dem Hinweg ersetzen sollte. Hier trennte sich unsere Gruppe und während die Hälfte kletterte, erreichten wir gegen 14.00 Uhr unser Einkaufsziel in Emmen. Nachdem wir dann im Ferienpark-Supermarkt auch noch für Lebensmittelnachschub sorgten, hauten wir uns hinter unserem Haus in den Garten und genossen die Sonne (und der Schatz seinen Vla – ein ganz ekliges Puddingzeug).
Schon gegen Viertel nach 3 vereinte sich die Gruppe dann wieder. Nach einem Imbiss und ein bißchen spielen stürzten wir uns um halb 5 ungeplant auf das Riesentrampolin, das unserem Haus schräg gegenüber aufgeblasen war. Ich habe mir dabei eventuell die Hose versaut. Das wird sich noch zeigen.
Gegen 16.50 Uhr erreichten wir dann das planmäßige Ziel: Die parkeigene Bootsverleihstation. Eine halbe Stunde später waren wir dann auf zwei Kajaks, ein Tretboot und zwei Ruderboote verteilt und machten den See unsicher. Nachdem Sascha vom Ruderboot aus Richard und sein Kajak („versehentlich“) mit einem Eimer Seewasser überschüttet hatte, brach leider ein kleiner, nasser Krieg aus.
Ab 19.00 Uhr skateten wir eine halbe Stunde, danach wurde ich zu meiner ersten Rauch-Erfahrung verleiten (ist das eklig! Wieso machen Menschen das freiwillig?!), während nebenbei der Grill wieder angeschmissen wurde. Nach dem Abendessen fielen wir alle tot ins Bett.

Montag, 27.07.09

Der Montag war schon der Abreisetag. Um 8.30 Uhr saßen wir am Frühstückstisch, danach war Aufräumen angesagt und um 10.30 Uhr hatten wir vorschriftsmäßig ausgecheckt.
Für heute war der Zoo Emmen geplant, in dem der Schatz und ich aber ja schon Anfang Juni gewesen sind. Wir wollten also lieber Shoppen gehen (na gut – ich wollte…) und die anderen Pärchen schlossen sich uns an (eines davon musste nämlich schon früher aufbrechen als wir anderen); Lena und Sascha können sich auch zu zweit mit Tieren gut amüsieren.
Gegen 11.15 Uhr erreichten wir die City von Emmen. Weil ich das Riesenschildkrötenaquarium damals so toll gefunden hatte und noch gerne ein Pärchenfoto davon gehabt hätte, gingen wir aber erst geschlossen in den kleinen Teil des Zoos. Dort trennten wir uns dann recht früh, als Lena und Sascha ihre Kombikarte nutzten, während wir uns beim Aquarium, im Spielparadies und bei den Pinguinen mehr Zeit ließen.
Ab halb 2 war dann etwas Shopping angesagt, allerdings war nur Richard in den Läden erfolgreich. Beim Versuch, etwas zu Mittag zu essen, landeten wir in einem ekligen Schuppen, den wir schon nach den Getränken verließen. Komisch, dabei war die Terrasse der Brasserie zum Brechen voll. Ein Stück weiter fanden wir dann gegen 4 endlich ein süßes Café (mit einer furchtbaren Tapete), in dem wir dann Pfannkuchen, Schnitzel und Hamburger (mit Brot!) aßen.
Nachdem wir dann unseren Abfahrtstermin telefonisch noch schnell etwas nach hinten gelegt hatten, waren Irina und ich endlich doch noch erfolgreich beim Power-Shoppen und gegen 17.45 Uhr waren wir alle wieder an den Autos, kurz danach wieder in Deutschland und zwei Stunden später zu Hause.

Schön war’s! Demnächst treffen wir uns dann zum Fotos-Austauschen.

Zurück

Wir sind heil wieder in Deutschland angekommen! Zwar sind meine Knie etwas und der Rücken von einer der Lenas sehr lädiert, aber alles in Allem haben wir einen gelungenen holländischen Wochenendurlaub hinter uns. Ich werde noch berichten. Erst müssen die 1015 Fotos gesichtet und die Koffer ausgeräumt werden. (Ja, in dieser Reihenfolge).

Europa-Reise

So, ich habe die Planung begonnen. Ich will sämtliche Hauptstädte Europa sehen, ach, was rede ich – alle interessanten Städte der Welt! Meine Planung beginnt aber bescheiden… eine etwa 2monatige Rundreise durch Südwest-Europa.
Wir können mit dem Auto fahren, dank Gas kosten 100km ca. 6 Euro. Übernachten werden wir auf Zeltplätzen. Wir können uns soviel Zeit lassen, wie wir wollen. Ich werde 4 Kilo Reiseführer mitnehmen. …Das wird dann ungefähr im Jahr 2022 was… Aber egal! Ich hab das Ganze schon mal durchgeplant…:

Von Zuhause fahren wir
in die Niederlande: nach Amsterdamm (327 km),
nach Belgien: Brüssel (210 km),
nach England: London (367 km),
nach Frankreich: Paris (464 km),
Bordeaux (583 km, evtl. mit Zwischenetappe),
nach Spanien: Bilbao (339 km; hier können wir evtl. bei Helmut statt auf dem Campingplatz übernachten – der weiß aber noch nichts von seinem Glück und vielleicht wohnt er 2022 ja auch schon wieder in Deutschland),
Madrid (396 km),
Barcelona (619 km, vermutlich mit Zwischenetappe),
zurück nach Frankreich: Marseilles (507 km),
in die Schweiz: Bern (618 km, vermutlich mit Zwischenetappe),
nach Italien: Verona (506 km),
Florenz (236 km),
Rom (284 km),
Venedig (576 km, vermutlich mit Zwischenetappe),
nach Slowenien: Ljubljana (248 km),
nach Österreich: Wien (384 km),
nach Ungarn: Budapest (243 km),
in die Slowakei: Bratislava (200 km),
nach Tschechien: Prag (331 km),
zurück nach Deutschland: Berlin (352 km; falls mein Bruder 2022 noch dort lebt, können wir seine Dusche besetzen) und wieder
nach Hause (489 km).

Das war’s. Toll, oder? Ich freu mich jetzt schon total. Leider musste ich Lissabon rauslassen, weil es zu weit abseits liegt und das herrliche Athen ist total unerreichbar. Da wir gegen den Uhrzeigersinn um Deutschland herumfahren, können wir jederzeit abbrechen, wenn uns Zeit, Geld oder Lust ausgehen sollte.

Ich muss nur noch rausbekommen, ob es dort überall auch Campingplätze gibt. Aber ich habe ja noch genug Zeit… Nicht, dass die ganze Aktion realistisch wäre. Ich blogge sie trotzdem in die Kategorie „Urlaub“.

Urlaubsbericht

Die (meisten) Fotos haben wir durchgeguckt, die Andenken zusammengesammelt und verstaut, nun kommt das Härteste: Der ausführliche Blog-Bericht über unseren Urlaub auf Comino (Wikipedia), Malta (Wikipedia).

WARNHINWEIS:
Personen, welche noch einen audio-visuellen Urlaubsbericht erhalten, werden dringend gebeten, diesen Blogeintrag zuvor nicht zu lesen. Grazzi.

Mittwoch, 01.10.2008

Der Urlaub begann natürlich gleich total un-urlaub-ig: mit frühem Aufstehen. Da unser Zug schon um 6:44 Uhr fuhr, verkniffen wir uns das Frühstück, stattdessen bekam ich ein Rosinenbrötchen auf dem Weg zum Bahnhof. Ich muss zugeben, wir waren noch nicht einmal aus der Wohnung raus, da bekam ich schon Heimweh. Wäre am liebsten doch da geblieben. Kaum am Bahnhof, konnte ich auch schon eine Liste der Dinge machen, die ich vergessen hatte: Taschentücher, einen Karoblock für’s Reisetagebuch, ein Sudokubuch (das aber nicht liegengelassen, sondern noch ungekauft war), der Radiergummi für die Sudokus und einen Rock, den ich trotz Pessimismus eigentlich doch noch in den Koffer hatte stopfen wollen.
Unsere Züge gingen gut durch, nur eine kleine Verspätung, und pünktlich zwei Stunden vor Abflug, nämlich um 10:30 h, waren wir im Flughafen. Da traf uns schon der nächste Schlag: Der Check-In war mehr als randvoll und, was noch schlimmer war, voller Schüler. Lärmende, Hawaiiketten tragende, pubertierende Schülermassen. Juhu!
Zum Ausgleich lernten wir Elena kennen, die mit ihrer Koffergewichtspanik den Schlangenplatz hinter uns eingenommen hatte. Ihre Sorge war gar nicht mal so weiblich wie man denken könnte, sondern sehr verständlich, denn Sie sollte ein zweimonatiges Praktikum in einem maltesischen Hotel antreten. Nicht nur wegen der Begründung, sondern weil sie auch sehr nett ist, nahmen wir ihr eventuelles Übergewicht (das es übrigens im Endeffekt nicht gab) zu unserem unter-vorschriftsmäßigen dazu und sie selbst mit in unsere Sitzreihe.
Nachdem wir nach ewiger Wartezeit endlich unser Gepäck losgeworden waren, kamen wir in die nächste Krise: Der Schatz musste vor dem dreistündigen Flug noch einer bestimmten Sucht fröhnen und ich brauchte dringend eine… nein, gar nicht war… etwas zu essen. „Wir“ gingen also rauchen, und trennten uns anschließend in die Richtungen Toilette und Snack Bar. Einen Muffin verschlingend eilten wir schließlich zur Kontrolle, höchstens 10 Minuten bevor wir spätestens am Gate sein sollten. Während der Schatz Kommunikationsprobleme mit dem Personal ausfechtete, lernte ich, dass ich voller Metall bin (Ohrringe, Kette, Gürtel, Schuhe).
Selbstverständlich war das Gate A38 (wie bezeichnend…) das am weitesten vom Eingang entfernte, also rannten wir keuchend und japsend, ohne Wasser oder Sudokus zu kaufen, bis zum A**** des Flughafens, wo wir erfuhren, dass unser Flieger 20 Minuten Verspätung hatte. Der Schatz ließ mich dann bei Elena zurück um einzukaufen. Wasser bekam er, Sudokus waren aber nicht auffindbar. Schade.
Um ca. 12:35 ging schließlich unser Flieger. Ich durfte am Fenster sitzen. Das Mittagessen in Form von Hühnchen war auch okay.

Etwa drei Stunden später landeten wir in Malta, genauer gesagt: in Luqa. Ein wundervoller Anblick durch das Fenster, als die aussteigenden Passagiere ihre Jacken auszogen. Mit dem Bus wurden wir ins Flugzeuggebäude gebracht, dort warteten wir Ewigkeiten auf unser Gepäck. Elena zeigte uns, wo wir uns als FTI-Bucher melden mussten und ging uns dann leider verloren. Offenbar war ihr Abholer schneller da als gedacht und wir abgelenkter als erhofft. Wir werden ihr die Tage eine Postkarte zur Arbeit schicken.
Wir wurden dann mit etwa einen Dutzend anderer Urlauber in einen unglaublich klapprigen Minibus gesteckt. Der brachte uns über Maltas holprige Straßen, durch Palmen, verfallene Häuser und Meerblicke zum Hafenort Cirkewwa, wo die „Comino“, unsere Fähre, bereits auf uns wartete. Die netten Malteser luden unsere Koffer um und 20 Minuten später war auch schon unser kleines, rosanes Hotel in Sicht, einsam auf der 3 km² großen Insel, geschützt in einer Bucht liegend.
Gegen halb sechs bezogen wir, markiert durch All-Inclusive-Bändchen, unser Zimmer. Das Bad hätte mal renoviert werden dürfen, das Bett bestand aus zwei Matratzen, die einander weder in Höhe noch in Qualität ähnelten und gerne auseinanderrutschen, wenn man der Ritze zu nahe kam, aber alles war eigentlich sauber und die Aussicht vom Balkon war grandios.
Das Abendessen gab es als Buffet. Jeden Tag gab es eine Salatbar, zwei bis drei Hautpgerichte (die manchmal sehr englisch waren) sowie Pasta. Dann gab es noch Suppe und eine Theke mit verschiedenen Kuchen und Eis.
Am ersten Abend gab es wässrige Spaghetti Bolognese und Lamm (das ich nicht esse) und der Kuchen war eklig, aber wen interessiert das alles noch, wenn er sich vom Meeresrauschen in den Schlaf schaukeln lassen kann? Weil es für einen Inselrundgang eh schon zu dunkel war, fielen wir also einfach ins Bett.

Endstand Digitalkamera: 31 Fotos

Donnerstag, 02.10.2008:

Um 7:00 h am nächsten Morgen lernten wir erstmal, dass 7 Uhr eine verdammt schlechte Zeit zum Duschen ist, weil da anscheinend sämtliche Hotelgäste gerade die selbe Idee haben. Das Frühstück hatten wir zwar englisch erwartet und die Würstchen (die sehr ih waren) habe ich sogar probiert, aber im Endeffekt kann ich nur den Kopf schütteln über die kleine Atlantik-Insel auf der man den Tag nicht lecker beginnt. Mit Brot, Croissants und Aufschnitt oder Marmelade waren wir auf jeden Fall immer gut bedient. Die Frühstückflocken habe ich einmal probiert und dann mit Nichtachtung gestraft und am Kaffeeautomat konnte man sich selbst bedienen. Der Schatz hatte immer genug Kaffee, ich hab mir als Urlaubsfreude Cappucchino gegönnt.
Für 9:00 h hatte die nette Dame von FTI ihren Besuch angekündigt und erzählte uns einiges über Comino, Malta, Bus- und Fährverbindungen (von denen ich das meiste schon aus dem Reiseführer kannte) und natürlich buchbare Ausflüge, die ich aber auch schon in der Planungsphase eruiert hatte. Wir meldeten uns wie beabsichtigt für die Gozo-Jeeptour (Wikipedia) am Freitag an.
Danach starteten wir den vom Schatz schon sehnsüchtig erdrängelten Insel-Rundgang. Da es jetzt schon total warm war, disponierten wir allerdings schon nach wenigen Metern (und unauffälliger Quengelei meinerseits) um, und suchten stattdessen die Blaue Lagune. Die war auch nach etwa 20minütigem Fußmarsch (inklusive ein paar Verläufern) gefunden.

Wir kehrten nach kurzem Aufenthalt zum Hotel zurück, zogen uns um und legten uns an den Pool. Tatsächlich war am Donnerstag relativ schlechtes Wetter: Immer mal wieder gab es kleine Schauer, die die Hotelgäste hinein trieben, aber schon 5-10 Minuten später wieder dem Sonnenschein wichen. Wir (na gut – ich) holten uns bereits am ersten Tag einen richtig ordentlichen Sonnenbrand.
Das All-Inklusive nutzend, bestellte ich eine 3/4 Stunde vor der Essenszeit noch einen Hühnchen Salat, der allerdings erst fertig war, als auch das Restaurantbuffet geöffnet wurde. Auch kein Beinbruch. Zu Mittag haben wir Beef (er) und Fisch (ich) gegessen. Der Kuchen war wieder eklig.
Um 16 Uhr beendeten wir schließlich unseren Pool-Tag und versuchten erneut die Inselumrundung. Die Eidechsen auf Comino finde ich total toll! Aber auch diesmal ist mein Gejammer am Abbruch des Rundgangs Schuld. Stattdessen wanderten wir also rechtzeitig zum Sonnenuntergang zur Blauen Lagune (links im Bild) zurück.
Was ist nach Sonneuntergang? Genau – Abendessenzeit! Es gab Schwein, „Comino Chicken“, das eklig süß war und total genialen Keks-Schoko-Pudding-Kuchen.
Anschließend statteten wir dem winzigen Hotelshop einen Besuch ab und schrieben auf unserem Balkon Postkarten (die übrigens bis heute, soweit ich weiß, alle nicht in Deutschland eingetroffen sind). Danach war nur noch Bett angesagt. Faulenzen macht verdammt müde.

Endstand Digitalkamera: 295 Fotos

Freitag, 03.10.2008:

Am Freitag ging nach dem Frühstück um 9:30 Uhr unser Taxi-Boot nach Gozo. Leider haben wir den Adapter für meine Kamera im Hotel vergessen, darum schleppten wir die Tasche mit den schweren Objektiven ganz nutzlos mit uns über die 67 km² große Insel. In Mgarr, der Hafenstadt, empfingen uns und ein Dutzend Comino-Gäste mehrere Jeeps. Wir wurden Morris zugeteilt, der zwar kein Deutsch spricht, diesen Job aber schon seit 17 Jahren macht. Mit uns fuhren zwei nette Amerikanerinnen, die auf Malta wohnten.


Unsere Route führte von Mgarr nach Quala, wo wir einen Fotostop machten, dann über Nadur nach Ramla Bay, dessen Sand durch den hohen Eisengehalt rot verfärbt ist. Es ging weiter nach Xaghra, zum Ggantija Tempel (Wikipedia), der von der UNESCO als einer der ältesten halbwegs erhaltenen Anlagen geschützt wird. Dieses „halbwegs“ ist auch der Grund dafür, dass eine Besichtigung etwa 5 Minuten dauert und somit der Eintritt pro Person 70 Cent je Minute beträgt.
Von dort fuhren wir über Marsalforn und Zebbug nach Gharb, wo wir zu Mittag aßen (Nudeln und Hühnchen, Eis und Kaffee – mhhm!), bevor wir nach San Lawrenz fuhren, wo der Dwejra Bay mit dem berühmten Azure Window liegt. Nach der Fotosafari haben wir uns zwei Mars-Eis am Stiel gekauft – total toll! Gibt es die in Deutschland überhaupt? Ich kenn die hier nur als Eisriegel.
Danach zeigte Morris uns einen Steinbruch und weiter ging es über Xlendi zur Zitadelle in Victoria (Wikipedia), der Hauptstadt Gozos. Auf den Festungsmauern: Eidechse mit Ausblick.
Damit war die Jeeptour auch schon beendet. Morris brachte uns nach Mgarr zurück, wo wir fast eine Stunde auf die „Comino“ warten musste, mit der wir zum Hotel zurückfuhren.
Vor dem Abendessen mussten wir uns noch die Füße waschen – wir hatten versehentlich eisenhaltigen Sand geklaut. Meine geliebten Schuhe habe ich übrigens spätestens bei der Turnerei über die Klippen am Dwejra Bay total ruiniert. Zu essen gab es übrigens ausgezeichneten Truhthahn und guten Kuchen.
Während ich danach meinem Bruder zum Geburtstag gratulierte, hat der Schatz mir einen Notizblock kariert, damit ich mein Reisetagebuch anständig schreiben kann… Danke, Liebling!

Endstand Digitalkamera: 658 Fotos

Samstag, 04.10.2008:

Heute sollte es zur maltesischen Haupstadt Valletta (Wikipedia) gehen.
Geplant war die (touristische) Militärparade „In Guardia“ in Verbindung mit dem Fort St. Elmo, ein Besuch des Archäologiemuseums und der St. John’s Co-Cathedral sowie der Upper Barraka Gardens, die mein Reiseführer dringend empfohlen hat. Ich hatte auch eine kleine Einkaufsliste: Mützen gegen die Sonne, eventuell ein paar Klamotten, Souvenirs, einen Karoblock und ein Sudokubuch. Und falls die Zeit noch reicht (die letzte Fähre nach Comino geht ja um 18:30h), wollten wir noch die Fähre nach Sliema rüber nehmen, dort eventuell eine Hafenrundfahrt mitmachen, „The Strand“ (die Promenade) abspazieren und im Stadtteil Paceville im Hard Rock Café Tshirts kaufen.

Soweit die Planung. Wir nahmen also um 9:40 Uhr die Fähre nach Malta und stiegen dort in den Bus Nr. 45 nach Valletta ein. Busfahren in Malta ist übrigens ziemlich witzig; die Fahrzeuge werden „Gelber Blitz“ genannt, was auch ziemlich sympatisch klingt, aber de facto sind einige der Wagen schon fast historisch. Die Busfahrer haben (soweit ich das beurteilen kann) alle Madonnenbilder über der Windschutzscheibe hängen, rauchen und telefonieren (ja – UND) durchaus auch während des Fahrens und hupen vor jeder Kreuzung. Vermutlich, damit ihnen keiner die Vorfahrt nimmt – keine Ahnung.


Wir erreichten Valletta gegen halb 12, damit war die „In Guardia“ schonmal gestorben, die ging nämlich um 11 Uhr los. Naja, haben wir Geld gespart. Wir gingen also durch das Stadttor die Triq Ir-Repubblika entlang, die geradewegs zum Fort St. Elmo führt und zugleich die Haupt- und Einkaufsstraße ist. Dabei machten wir einen kleinen Abstecher zur St. John’s Co-Cathedrale (Wikipedia), die wir allerdings nicht betraten, weil der Eintritt ziemlich hoch ist und der Schatz kurze Hosen anhatte.
Ich muss gestehen, dass wir nicht herausfanden, wie man in das Fort St. Elmo hinein kommt, darum mussten wir auch das von unserer Liste streichen und hatten noch mehr Geld gespart. Wir liefen um Valletta herum auf der Suche nach den Upper Barraka Gardens, verfransten uns aber so gründlich, dass wir schließlich in Floriana landeten – ca. ein Km außerhalb Vallettas. Tatsächlich hatten wir uns schon länger gewundert, dass die „nur noch 700“ Meter, die wir meinem Reiseführer entnehmen konnten überhaupt nicht mehr enden wollten. Die Ausschilderung zur „Promenade“, die wir an der Straße fanden, gab uns als einziges die Kraft, diese Tortur durchzustehen. Schließlich saß ich auf ebender Promenade, aß einen Apfel, den ich Donnerstag Abend vom Buffet mitgenommen hatte und der Schatz nutzte sein GPS-Handy. Dann liefen wir zurück.
Obwohl wir nach dem Durchschreiten des Victoria Gates nur noch etwa 150 Meter vom Upper Barraka Garden entfernt sein konnten, beschlossen wir, es ihm heimzuzahlen und strebten zur Triq ir-Repubblika zurück. Dort kauften wir trotz Versuchs nichts ein, aßen auch keine maltesischen Spezialitäten sondern gingen zu McDonald’s. So. Ich ein McChicken, der Schatz ein BigMac-Menü und schon sieht die Welt wieder schön aus. Und als Bonus teilten wir uns hinterher einen McFlurry Magnum Brownies. Mhhhm.
Gegen halb 3 brachen wir dann zum Marsamxett Harbour auf, wo regelmäßig die Fähre nach Sliema ablegte. Als wir da waren und überlegten, wie man denn bloß zu der verflixten Fähre runter kommt, fiel uns auf, dass die letzte Hafenrundfahrt schon längst begonnen hatte. Wir pfiffen also auf Sliema und kehrten wieder um. Vor dem Archäologiemuseum vertraten wir uns eine Weile die Füße und steuerten dann doch wieder die Upper Barraka Gardens an, die von der Innenstadt aus auch total einfach zu finden sind. Und ich bin echt happy, dass wir uns so entschieden haben: Der kleine Park ist wunderschön und bietet eine sensationalle Aussicht! Ich hatte dann auch noch das Geschick, einen „echten Italiener“ und damit den vermutlich einzigen Menschen im ganzen Garten, der kaum englisch sprach, anzusprechen und zu bitten, ein Foto von uns zu machen. Aber dank Händen, Füßen und Geräuschsprache hat das doch ganz gut geklappt.

Um 16:30 Uhr saßen wir dann wieder in unserer 45 Richtung Cirkewwa, die wir allerdings spontan schon in Mellieha verließen, wo wir (welch Wunder!) zwar keinen Karoblock aber immerhin ein A5-Karoheft und ein überteuertes Sudokubuch kauften, bevor wir in den nächsten Bus sprangen. Am Hafen hatten wir dann noch eine 3/4-Stunde Zeit, um mit der rauen Brandung zu spielen. Wir sind tatsächlich beide nass geworden.
Die Rückfahrt mit der „Comino“ war entsprechend der „rough sea“ total spaßig – fast alle anderen Passagiere hatten sich im Häuschen der Fähre in Sicherheit gebracht. Wir gingen uns hinterher umziehen.
Zum Abendessen gab es Rippchen und grobe Bratwurst, was mir beides nicht besonders geschmeckt hat, und Rinderkeule, die ich erst recht nicht gegessen habe. Die Tiramisu-Torte war aber toll und der Schatz hat an dem Abend die Herrlichkeit des Fruchtcocktails entdeckt, den er fortan immer als Nachtisch nahm.
Und ja, wir müssen wohl Langweiler sein: Mehr als Cappucchino auf dem Balkon war danach nicht mehr drin.

Endstand Digitalkamera: 978 Fotos

Sonntag, 05.10.2008:

Der Sonntag war wieder als Faulenztag eingeplant. Wir gingen diesmal nicht zum Pool sondern zum Hotelstrand, von dem man auch mit Wassersportgeräten starten konnten. Wir waren noch nicht mit dem Sonnen fertig, da startete neben uns ein Tretboot mit zwei Pärchen etwa unseres Alters, die uns zu verfolgen schienen: Sie sind auf der Gozo-Jeeptour dabei gewesen, waren am Samstag mit auf der Fähre und im Bus gefahren und die Jungs waren die einzigen beiden Menschen, die die turbulente Rückfahrt mit uns draußen genossen.
Wenig später bat der Schatz um ein Kanu und kurz darauf paddelten wir auch schon in die Bucht. Total toll!
Mit unserer Unterwasser-Einwegkamera machte ich Tretboot-Gruppenfotos und als ich schwimmen gehen wollte, boten sie mir an, dass ich notfalls über das Tretboot wieder ins Kanu gelangen könne. Wie warm das Meerwasser dort war! Total herrlich! Ab und zu ließ ich mich von Kanu oder Tretboot ziehen, total herrlich. Das gleiche taten auch die schnorchelnden Jungs. Wir lernten also Maurice & Kathrin und Markus & Anja kennen. Sehr nette Leute.
Markus beschloss schließlich, mit dem Schatz Kanu zu fahren und war eigentlich auch schon im Boot, als es zu sehr zu schwanken begann und daraufhin einfach unterging. Vereinte Manneskraft brachte das Kanu in seichtere Gewässer und irgendwann schafften sie es tatsächlich auch, es zu entwässern. Dies war allerdings nicht ohne menschliche Verluste möglich: An den Felsen schürften sich alle Jungs die Beine auf, Markus sogar den Brustkorb – wie auch immer er das geschafft haben mag.
Übrigens ging irgendwo bei dieser Aktion auch mein Haarband verloren. Ja, auch ich musste leiden.

Wir wechselten schließlich zu sechst an den Pool und ließen uns Braten, bevor es gebratenes gab: Das Mittagsbüffet hielt Lamm, Lampuki (maltesische Goldmakrele) und akzeptablen Kuchen für uns bereit. Danach schleppten Anja und Markus in die Santa Maria Bay, wo die Bungalow-Anlage des Hotels und ein kleiner, naturbelassener Sandstrand lagen. Ich verschoss dort eine zweite Einwegkamera, obwohl wir nicht lange blieben, denn Kathrin und ich waren zu zimperlich für die ganzen Algen. Alllerdings muss ich irgendwo dort oder auf dem Weg dahin oder auf dem Weg zurück meine Kette verloren haben. Schade.
Gegen 16 Uhr erreichten wir mit Maurice und Kathrin die Blaue Lagune und konnten zusehen, wie die ganzen Touristen von ihren Ausflugsbooten eingesackt wurden. Wir blieben tatsächlich fast ganz alleine an dem winzigen Sandstrand zurück. Und dieses Wasser ist ein absoluter Traum! Ich freue mich schon auf die Bilder der (dritten) Unterwasser-Einwegkamera.
Bei Sonnenuntergang brachen wir wieder auf: Maurice und Kathrin zum Hotel, wir auf die Klippen, zum Fotografieren.
Zum Abendessen gab es Hühnchen, Minutensteak und vertretbaren Kuchen. Anschließend wurden wir zur Cocktailstunde eingeladen, denn Maurice und Kathrin reisten schon am nächsten Tag ab.

Endstand Digitalkamera: 1330 Fotos // 3 Einwegkameras

Montag, 06.10.2008:

Mein Reiseführer hatte empfohlen, Mdina (Wikipedia), die alte Hauptstadt, nicht am Wochenende zu besuchen, da sie sonst ihrem zweiten Beinahmen, „die stille Stadt“, nicht gerecht wird. Der Montag war also dafür eingeplant. Doch zuvor stand noch etwas anderes auf dem Programm: Eine Unterwassersafari.
Wir nahmen um 9:40 h die Fähre nach Malta und schnappten uns in Cirkewwa ein Taxi nach Bugibba, denn das Boot fährt schon um 10:30 Uhr. Das haben wir dank der fliegenden Fahrweise auch locker geschafft. Erstaunlich finde ich übrigens, dass es in maltesischen Taxen keine Anschnallgurte für die Rückbank gibt… Dankbar widerum bin ich dafür, dass auf Malta die Spuren in Kurven baulich voneinander getrennt sind…
Für die Unterwassersafari gab es ein spezielles Schiff, mit tiefem, sich verjüngendem Glaskiel, in dem man sitzen und gucken konnte. Leider waren die Scheiben (auf der Außenseite) ziemlich schmutzig, aber schön war es trotzdem.
Anschließend gingen wir in Bugibba shoppen. Wir erwarben hier tatsächlich endlich zwei Cappies, außerdem kaufte ich Ersatz für meine verlorene Kette.
Danach versuchten wir, herauszufinden, an welcher Seite wir in den Bus Nr. 86 nach Mdina steigen mussten. Irgendwann hat aber auch das noch geklappt: Gegen Viertel nach 1 erreichten wir Mdina. Und wieder erwies sich des Schatzes Handy-GPS-Vorbereitung als nützlich, denn wir standen ein bißchen ratlos an der Bushaltestelle zwischen der alten Hauptstadt und Rabat. Lob, Liebling, Looob! Wir hätten sonst ewig gebraucht um das Stadttor zu finden.
Mdina ist eine total schöne Stadt. Sauber und gepflegt und – still. Mdina besteht aus lauter winzigen Gassen. Hier ist auch die St. Paul’s Cathedrale (ohne „Co-„).
Schon auf der Umschlaginnenseite hatte mein Reiseführer die Schokoladentorte des Fontanella Tea Gardens empfohlen und ooooh ja, allein dafür würde ich nochmal nach Mdina kommen! Der reichte dann auch völlig als Mittagessen.
Wir schauten noch schnell über die Stadtmauer der stillen Stadt, dann machten wir uns auf den Weg nach Rabat (Wikipedia).

Noch vor dem Stadttor sprach uns ein Karozzin-Fahrer an, das sind die traditionellen Droschken, die in Valletta und Mdina noch benutzt werden (wenn auch vorwiegend von Touristen), weil Autos großteils verboten sind. Weil meine Augen zu glänzen begannen, verhandelten wir kurz, gaben uns als arme Studenten aus und saßen kurz darauf in der Kutsche zum St. Paul’s Square in Rabat.
Dort befindet sich, wie könnte es anders sein, die St. Paul’s Church. Leider wird am St. Paul’s Square momentan gebaut, darum war es dort nicht besonders schön.
Wir diskutierten kurz zwischen St. Paul’s Catacombs und St. Agatha’s Catacombs hin und her – eigentlich hatte ich die berühmteren Paul’s Katakomben eingeplant, aber unser Karozzin-Fahrer hatte Agatha empfohlen. Da letzte auch günstiger und (laut meinem Reiseführer) weniger „überlaufen“ sind, hörten wir auf ihn. Wie alle Katakomben waren die unterirdischen Räume zumeist winzig und großteils zu niedrig, insbesondere für meinen langen Schatz, und vor allem tierisch stickig. Und ich hab unseren Führer wegen seines starken Akzentes zum Teil kaum verstanden. Aber eindrucksvoll war es doch. Hier haben einst Menschen ihren Gottesdienst gefeiert…

Wir wanderten wieder zur Bushaltestelle zwischen Mdina und Rabat. Hier erwies sich wieder des Schatzes Handy-Ausstattung als sinnvoll. Die Nr. 86 brachte uns zurück nach Bugibba, das sich als Shopping-geeignet erwiesen hatte, wo wir gegen Viertel nach 4 ankamen.
Wir kauften drei Tshirts mit Malta-Aufdrucken und als Mitbringsel drei Riegel maltesischen Nougats – für die Menschen, die wir nur ein bißchen mögen. Zum Scrappen kaufte ich noch 4 Pins; wenn der Schatz mir die Anstecknadel abknipst, lässt sich das toll hinter Glas bringen. Außerdem bekam der Schatz natürlich noch Zigaretten.
Und wieder brach die Buspanik aus, an der selben Haltestelle. Die Nr. 48 lud uns jedoch schon um kurz vor 18 Uhr in Cirkewwa aus. Leider gab es heute keine Brandung, mit der wir hätten spielen können, aber wir hatten ja neue Cappies
Die „Comino“ holte uns um halb 7 ab und brachte uns zu unserem Abendessen: Nudeln mit Tomaten-Basilikum-Soße, Schwein, Fisch und Schokokuchen, der nach diesem Tag nur verlieren konnte…

Endstand Digitalkamera: 1491 + 280 Fotos // Drei Einwegkameras

Dienstag, 07.10.2008:

Unser letzter Tag: Eigentlich zum Nichtstun eingeplant, aber die gottverdammte Inselumrundung stand ja immer noch aus…
Wir verbrachten den Vormittag im und am Pool. Mittags gab es Schwein und Beef Steak, einen ekligen und einen akzeptablen Kuchen. Dann war es nicht länger aufschiebbar, die Wanderung begann. Wir bogen zunächst in den (so behauptet es ein Schild) „Comino Garden“, in dem tatsächlich mehr Vegetation als auf der restlichen Insel herrscht. Riesige Kakteen und sogar ein Bananenbaum! Und ganz viele Eidechsen – ich find Eidechsen toll.
Meine Blase trieb uns zurück ins Hotel. Dort gönnte ich mir noch einen Comino-Welcome-Drink, bevor der Schatz sein Programm tatsächlich (halbwegs) durchzog und mich zum Santa Marija Tower (Wikipedia) hoch trieb. Und wow – was für ein Ausblick! Auch in die Blaue Lagune konnte man toll gucken. Na da können die Türken ja kommen!

Danach tobten wir ein bißchen auf den Klippen herum. Ist das schön da! Die Wanderung war’s tatsächlich wert. Und noch mehr Eidechsen! Dann wanderten wir zur Blauen Lagune. Dort hat der Schatz noch schnell ein Filmdöschen voll Sand geklaut.
Und noch mehr süße Tiere auf dem Weg zum Sonnenuntergang.

Im Hotel haben wir noch ein paar Postkarten fürs Album gekauft (es gab sogar eine mit dem Fontanella Tea Garden!) und ausgecheckt, denn unser Boot sollte schon um 5:00 Uhr morgens fahren.
Das Abendessen war Roast Beef, Tortellini, Ente und mittelmäßiger Kuchen. Obwohl das als letzte Mahlzeit der Trinkgeld-Abend war, war es auch das einzige Essen, bei dem die Getränke nicht geklappt haben: Der Schatz bekam weißen statt roten Wein, das Wasser war still und in meinem Comino-Drink war kein Strohhalm. Witzig.
Den Abend haben wir ganz traditionell mit Packen verbracht.

Endstand Digitalkamera: 1491 + 830 Fotos // 3 Einwegkameras

Mittwoch, 08.10.2008:

Um 4:00 Uhr klingelte der Wake-Up-Call, überraschenderweise war ein echter Mensch am Telefon. Wir hatten schon abends geduscht, konnten also nach dem Anziehen direkt zum Frühstück gehen. Das Buffet war heute mehr selbstbedienung als sonst – Folie anheben und wieder drüber legen, keine Croissants für den armen Schatz, aber immerhin all das und Kaffee schon vor halb 5 in der früh.
Pünktlich um 5:00 Uhr fuhr die „Comino“ uns zum wartenden Reisebus. Zwischen halb und Viertel vor 7 h waren wir dann auch am Flughafen, das Einchecken und die Sicherheitskontrollen gingen recht zügig, wir hatten also noch Zeit genug für Zigaretten (die zwar günstig, aber nicht zollfrei waren) und da wir das Hard Rock Café in Paceville ja nicht mehr geschafft haben, holten wir uns Tshirts in der Hard Rock Bar im Flughafen… Mit 64 Cent in der Tasche (zuzüglich einer kompletten Malta-Münzen-Sammlung) stiegen wir kurz vor halb 9 in den Flieger nach Deutschland. Ich hab wieder einen Fensterplatz bekommen.
Gegen 11:45 Uhr landeten wir im Herbst. Schon auf dem Weg zur nächsten Toilette fiel mir ganz erschreckend auf, wie unfreundlich in Deutschland alle sind, verglichen mit Mittelmeermentalität. Traurig. Busirritationen schlossen sich an. Wir haben es dann aber doch, mit sämtlichem Gepäck und (glaube ich) ohne etwas vergessen zu haben, zum Bahnhof und bis nach Hause geschafft. Schon auf dem Heimweg habe ich die Einwegkameras der Drogerie meines Vertrauens überlassen. Freue mich schon mächtig auf die Bilder!

Endstand Digitalkamera: 1491 + 872 Fotos // 3 Einwegkameras

Die Koffer sind noch nicht ganz ausgepackt, die Fotos noch nicht alle überarbeitet, eingekauft haben wir auch noch nicht, aber immerhin habe ich meinen Urlaubsbericht fertig getippt.
Fazits: Wir sind viel rumgekommen (für nur zwei Tage), haben aber eigentlich wenig gesehen – dafür aber viel erlebt. Ich würd’s wieder tun. Zuhause ist es aber auch ganz schön. Es mangelt am Meeresrauschen, an der Wärme und am Neuen, aber ich liebe unser Bett und endlich kocht mein Schatz wieder…