Herbst

Es ist schon fast faszinierend, dass es immer an den Tagen regnet, an denen ich mein Netbook mit zur Uni nehme. Eigentlich hatte ich geplant, heute von 1 bis 6 (!!!111eineinself) mit meinem kleinen roten Freund in der Sonne zu sitzen und zu arbeiten. Ehrlich, Arbeit stand auf dem Programm!
Stattdessen sitze ich gerade in der Cafeteria und surfe mir die Langeweile weg. Übrigens nieselt es hier exakt seit dem Tag, an dem kalendarischer Herbstbeginn war… Die Australier nehmen es ganz schön genau.

Adelaide, 22.03.2011, 13:39h

Die ersten drei Uniwochen

Nachdem ich ja in der ersten Woche der Panik nahe war, kann ich inzwischen Entwarnung geben: Ich kann meine Dozenten verstehen! Ich sitze jetzt zwischen dem ersten und zweiten Drittel in den Hörsälen und komme sprachlich sehr gut mit. Habe auch in allen acht Kursen irgendwo Anschluss gefunden, so dass ich notfalls auch über Facebook jemanden fragen kann, wenn ich ein Problem habe – mal ganz davon abgesehen, dass Tutorium und Vorlesung natürlich mit Bekannten viel schöner sind als alleine.
Vor den Semesterferien (ab 11.04.) sind Assignments in allen Kursen fällig. Das für den Tourismuskurs habe ich schon großteils fertig, ich warte nur noch auf Feedback von der Tutorin. Für Makroökonomie müssen bis Ostern sogar zwei Assignments eingereicht werden, nämlich am 23.03. und am 06.04., aber die sind relativ simpel, da wir nur ja/nein-Fragen beantworten müssen, mit Begründung natürlich. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich meinen Spaßkurs schmeiße. Also, zu den Vorlesungen gehe ich noch, einfach aus Interesse, aber ich mag mir nicht die Zeit für die umfangreichen Assignments nehmen, da die Priorität nunmal ganz klar bei den Kursen liegt, die auch von meiner deutschen FH anerkannt werden. Bleibt also nur noch der Managementkurs, fällig am 04.04., für den ich mich nochmal zusammenreißen muss.
Und naja, dann wäre es auch noch ganz gut, wenn ich das zweite Assignment des Tourismuskurses schon mal beginne, denn das Abgabedatum ist in Christians vorletzter Besuchswoche und ich hab so das Gefühl, dass ich da icht allzu viel für die Uni tun werde… Gilt natürlich auch für Makro, wo der Fragenkatalog alle zwei Wochen beantwortet werden muss, aber das ist immerhin in ein paar Stunden erledigt.
So. Dann mal an meine Lektüre!

Adelaide, 16.03.2011, 12:44h

In der Uni

Übrigens, wenn ich erzähle, dass ich gerade in der Uni sitze und WLan und Sonne genieße, dann sieht das so aus:

Ich liebe diese ruhige Ecke, die ich hier gefunden habe. 🙂

Adelaide, 11.03.2011, 17:27h

What happened to the carpet?

Heute war mein zweiter Unitag. Dienstage sind für mich die längsten Tage, von 9 bis 8 habe ich Vorlesungen, allerdings mit einigen Pausen. Dafür habe ich montags nur zwei und mittwoch nur eine Vorlesung – und danach Wochenende.

Der Tag bestach mit neuen Eindrücken. Die Tutorin des Tourismus-Kurses habe ich schon gestern kennengelernt (und als „scary“ eingestuft), da sie aus mir unbekannten Gründen die Hälfte der Vorlesung hält. [Anm. des Verfassers: Wir haben für jeden Kurs eine zweistündige Vorlesung und ein einstündiges Tutorium, die wohl üblicherweise von verschiedenen Lehrern veranstaltet werden.]
Die Dame blieb heute scary, aber beinhaltet meiner Ansicht nach einen sehr lieben Kern. Liebe FH-Studenten: Stellt euch den Englischdozenten ohne jeglichen Humor vor, da habt ihr sie. Allerdings hat sie uns angeboten, dass wir die 32 Fragen am Ende des Study Guides beantworten und zur Korrektur einschicken können, weil zwei davon zusammen mit einem Essay im Exam drankommen werden. Und jetzt kommts: Wir dürfen unsere Antworten mit in den Test nehmen! Klingt nach viel Arbeit, aber definitiv machbar.

Der Makroökonomie-Kurs danach war langweilig, aber da ich VWL schon auf deutsch öde fand, war das jetzt nicht so überraschend. Stattdessen hat mich erstaunt, wie wenig englische Fachbegriffe wir verwenden – da bin ich im Touri-Kurs sehr glücklich gewesen. Gottseidank kann mein elektronisches Wörterbuch mir sowohl „BIP“ als auch „Wertschöpfungskette“ übersetzen. Grandios!

Im Anschluss hatte ich meinen Spaßkurs, „Australian Society and Culture“. Und es ist traurig, aber ich habe so gut wie gar nichts verstanden. Der Dozent spricht so monoton, dass es ungemein schwer fällt, die wichtigen Worte aus dem Satz aufzupicken. Ich glaube, es war nur eine allgemeine Einführung in das Thema… aber ich hab keine Ahnung, worauf er hinaus wollte.
Das zugehörige Tutorium war leider auch nicht besser. Die Tutorin spricht zwar sehr leidenschaftlich, aber auch ungemein schnell. Ich glaube, ich werde sie das nächste Mal bitten, ihr Tempo etwas zu drosseln, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das nicht so einfach ist wie es klingt; vermutlich um so mehr, wenn man darin geübt ist, viele lange Monologe zu halten. In der Vorlesung werde ich erstmal versuchen, mich weiter nach vorne zu setzen. Glücklicherweise gibt es hier überhaupt keinen Druck, wenn ich mich nicht daran gewöhne, wähle ich den Kurs notfalls halt ab.

Für „Management Principles“, meinen vierten Kurs, ist das allerdings keine Option. Und ich habe in dieser Vorlesung kein Wort verstanden. Der Dozent hat einen ungemein starken Akzent und wenn ich noch seinen letzten Satz zu entschüsseln versuchte, war er schon bei einem neuen Thema. Ich hab fast die Krise gekriegt, als sich um mich herum alle Studenten vor Lachen bogen (inklusive einer Östereicherin) und ich nur da saß und dachte: „What happened to the carpet?!“ Das wird Arbeit. Auch hier gilt als erste Maßnahme: Ab in die vorderen Reihen.
Dafür ist der Tutor, den ich schon gestern kennen gelernt habe, ungemein nett und sehr gut zu verstehen. Das selbe gilt übrigens auch für den Professor der die Tourismus-Vorlesung (zur Hälfte) gibt.

Morgen lerne ich dann noch meinen Makro-Tutor kennen und damit ist die Uniwoche für mich auch schon wieder durch. Allerdings muss ich für jeden Kurs jede Woche 20-30 Seiten lesen. Klingt überschaubar, aber ich lese auf englisch unheimlich langsam, Fachlektüre vermutlich noch deutlich lahmer, da sind 100 Seiten dann plötzlich eine ganze Menge… Ich bin ja mal gespannt.

Adelaide, 01.03.2011, 23:13h

Erster Tag

Ja, heute war mein erster Unitag, aber ich habe noch nicht viel zu erzählen. Ich hatte nur ein Tutorium (sehr netter Tutor, der meine Heimatstadt kennt und nur eine kurze Kennenlernrunde veranstaltet hat) und eine Vorlesung (die zur Hälfte von einer sehr gruseligen Frau gehalten wird). Morgen bin ich von 9 bis 8 in der Uni, dann hab ich sicher Neuigkeiten. Bis dann: Gute Nacht 🙂

Adelaide, 28.02.2011, 22:18h

Bücher zum halben Preis

Meine Schnäppchenleidenschaft hat wieder zugeschlagen – unabhängig von der immensen Summe, die ich trotzdem hingeblättert habe. An meiner Uni gibt es eine Studentenverbindung namens „unilife“, bei der man kostenlos Mitglied werden kann, aaaaber wenn man 20$ für eine Premium-Mitgliedschaft bezahlt, hat man u.a. das Recht Second-Hand-Bücher zu kaufen. Verkaufen kann man die auch als normales Mitglied, die Auswahl ist also groß.

„Halber Preis“ ist leider etwas übertrieben, aber ich habe immerhin 204$ gespart. Rechnungssumme ist 267$, fast 200 €, IKEA fällt also wohl eher flach. Aber immerhin kann ich die Wälzer nach Gebrauch für ca. die Hälfte wieder dort loswerden und wenn ich tatsächlich rund 130$ wieder kriege, ist das noch relativ okay. … Naja, eigentlich nicht. Aber was bleibt mir übrig als es schön zu reden?

Adelaide, 15.02.2011, 17:50h

Welcome Week

Ich habe heute einen schönen Tag gehabt, viele neue tolle Leute kennengelernt, ein paar temporäre Schocks erlebt [das Buch für meinen Spaßkurs kostet 74$ und eines von denen, die ich brauche, 102$, wer soll denn das bezahlen??], kostenlosen Lunch gegessen und viel gelacht. Und jetzt muss ich auch schon wieder los, ich treffe mich um 4 mit anderen internationalen Studenten.

Adelaide, 14.02.2011, 15:24h

Freiheit

Gestern war meine letzte Klausur und danach unser traditionelles Semesterabschluss essen. Ich bin frei zu tun was immer ich will – zum Beispiel Wäsche waschen und aufräumen… BaföG-Kram klären, Zahnarzttermin machen… Und lesen! Was freue ich mich darauf, endlich wieder ein Buch zu beginnen. Und halbwegs vernünftiges Mittagessen kochen. Freiheeeeit!