Der Schatz hat gerade angerufen: Er macht jetzt Feierabend. Seit 8 Uhr (morgens!) ist er im Büro. Armer, fleißiger Schatz.
Mysteriös
Als ich heute auf dem Fußweg nach Hause war, habe ich mit dem Schatz telefoniert. Währenddessen hat sich unbemerkt der Nüpsel (das ist ein Fachwort!) meines Ohrrings gelöst und plötzlich versuchte meine rechte Schulter nicht nur, das Handy zu halten, sondern zugleich auch den Ohrring aufzufangen. Das hat übrigens auch funktioniert, aber aufgrund des gerade geführten Telefongespräches, zwei vollen Taschen mit Drogerie-Einkäufen und akkut spielender Kinder (raah!) um mich herum, weigerte ich mich, stehen zu bleiben und den Nüpsie zu suchen. Verloren. Passiert. Muss ich halt mit anderen Ohrringen tauschen.
Und dann saß ich 15 Minuten später an meinem Schreibtisch, hatte eine Portion Cini-Minis gegessen und tippte gerade eine Email, als ich auf die Tischoberfläche zwischen meinen Armen sah – und da lag er. Ganz unschuldig und als wäre nie etwas gewesen. Der Ohrring-Nüpsel. Toll!
Das bringt mich allerdings trotzdem auf eine Frage: Kann man die Nüpsies auch so bestellen? Quasi ein Nüpsel-Nachfüllpack? Im 20er-Pack oder so? Wäre nicht schlecht. Marktlücke #258.
Andrew Sean Greer – Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli
Erster Satz: „Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen.“
Ein zauberhaftes Buch! Die Geschichte ist der des „Benjamin Button“-Films mit Brad Pitt (den ich nicht gesehen habe) ähnlich: 1871 kommt Max Tivoli als 80jähriger Mann in San Francisco auf die Welt und verjüngt sich im Laufe der Zeit. Seine Großmutter prognostiziert ihm kurz vor ihrem Tod, dass er im Jahr 1941 als Säugling sterben wird.
Seine Mutter bleut ihm ein, immer zu „sein, wofür sie ihn halten“, sein Vater verlässt die Familie bald.
Schon als Kind, glücklicherweise mit einem guten, „normalen“ Freund gesegnet, verliebt er sich in die 12jährige Alice, die aber natürlich am „Schwager“ von Mrs. Tivoli nicht allzuviel Interesse zeigt. Sehr viel mehr allerdings an seinem Freund Hughie, während Max‘ Bemühungen nur die Aufmerksamkeit ihrer verwitweten Mutter auf sich zieht.
Nach einem Kuss zwischen Max (optisch 66, biologisch 14) und Alice, ziehen die beiden Frauen aus ohne eine Adresse zu hinterlassen.
Als Max schließlich Mitte 30 ist und auch so aussieht, trifft er Alice wieder – zufällig auf der Straße. Er erkennt sie sofort, sie ihn natürlich nicht. Er gesteht ihr nie seine merkwürdige „Krankheit“ und heiratet sie unter falschem Namen – der Brand San Fraciscos kommt ihm da sehr entgegen.
Sie verlässt ihn schließlich wegen eines anderen Mannes, er erfährt erst Jahre später, als ihn schon alle für einen Studenten halten, dass sie zu dem Zeitpunkt von ihm schwanger war. Also steigt er mit Hughie in ein Auto und sucht nach Alice und ihrem gemeinsamen Sohn.
Das Buch beginnt damit, dass Max, der ich-Erzähler, erklärt, dass er das Buch für „dich“, seinen Sohn Sammy, schreibt. Max sitzt währenddessen im Sandkasten und sieht Sammy, seinem Adoptivbruder, beim Spielen zu. Das Buch wechselt fortwährend zwischen der Erzählung der Hintergrundgeschichte und Einschüben von aktuellen Ereignissen, die sich innerhalb von 5 Monaten abspielen – der Zeit, die Max braucht, um seine Geschichte (heimlich) zu Papier zu bringen.
Dies ist eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Trotz der immer wieder raffiniert eingefädelten Lügen an seine Frau, trotz der teilweise fast fiesen Ehrlichkeit des Ich-Erzählers. Obendrein ist die Sprache einfach wundervoll. Ein wirklich, wirklich, wirklich lesenswertes Buch!
Die Mischung macht’s.
Yammi.
Gibt es eigentlich schon schokolierte Nektarinen? Eine Marktlücke, ich sag’s euch! Ich trete die Idee ab, gegen 20 Exemplare pro Monat. Deal?
Schuhe
Neulich kam ich in die leeren Umkleideräume des Fitnessstudios und auf dem Fußboden in der Nähe meines Lieblingsspinds stand ein paar Schuhe auf dem Boden.
An sich nichts ungewöhnliches – den Spind nochmal aufzuschließen, nur weil man etwas hinein zu legen vergessen hat, ist nervig und relativ unnötig, wenn man nur unter die Dusche geht. Aber diese Schuhe sind ausgelatschter gewesen als sämtliche Paare von mir, obwohl ich die Sandalen aus der 10. Klasse immer noch habe. Alt, kaputt, achtlos liegen gelassen. Entweder hat hier jemand seinen Müll zurückgelassen oder (was ich für wahrscheinlicher halte) da liebt jemand seine alten Schuhe über alles, durch dick und dünn.
Schön, eine so innige Beziehung zu haben. Und sei es nur zu Fußbekleidung. Solche Kleinigkeiten machen ein Leben wertvoll. Finde ich.
Obstschale
Möchte jemand auf ein Stück Obst vorbei kommen? Die Nektarinen waren im 2-Kilo-Paket so günstig…
Wenig vor
Da ist das Wochenende doch schon wieder rum.
Freitag waren wir nicht beim Ü-18-Toben – bzw. nur vor der verschlossenen Tür der Spielscheune. Stattdessen sind wir dann was trinken gegangen. Anmerkung an den Gastronomen: Wir hätten in den 3 Stunden bestimmt auch noch eine zweite Runde getrunken, wenn uns wer gefragt hätte!
Samstag fuhren wir dann mit dem Zug zum Altstadtfest. Wir haben ungefähr von allem was getrunken und was gegessen und saßen sogar im Riesenrad (Lena, wo sind die Fotos??). Die spießige Hälfte von uns ist aber schon um Mitternacht mit dem Bus zurückgefahren, unsere Freunde haben noch bis 3 Uhr durchgehalten und singen quasi heute noch. Besonders schön war schon auf unserer Fahrt das betrunkene Mädchen, das zwischen dem Gegröhle immer am Klingelknopf einschlief um danach wieder lautstark zu verkünden: „Denkst du, ich geh jetzt schon nach Hause?! Wir fahren in die Disco!“ Ach so. Natürlich.
Gestern haben wir uns die Fotos unserer Holland-Reise angeguckt. Mann, was haben wir gelacht. Wer hat doch gleich den „Unvorteilhaftetes Foto“-Wettbewerb gewonnen?
Heute habe ich einen ruhigen Tag vor mir. Der Schatz hat heute früh tatsächlich noch Geschirr gespült, darum bleibt mir nur noch Staubsaugen und die Wäsche. Zum Sport muss ich heute Nachmittag auch nicht, weil wir abends zusammen ins Fitnessstudio gehen. Ich kann also den ganzen Tag damit verbringen, im Reiseführer zu schmökern. Und ich muss ganz dringend „Max Tivoli“ zuende lesen, denn ich habe mir bei Amazon gleich noch ein Buch mitbestellt, auf das ich mich sehr freue. An dieser Stelle herzlichen Dank an meinen Lieblingsbruder für dieses umfangreiche und perfekte Geschenk.
Reisevorbereitungen
Die neue Speicherkarte haben wir schon (11 Tage Urlaub ist eine große Herausforderung für unsere Kapazitäten), wir müssen uns nur noch überlegen, ob wir für den Fall der Fälle einen Lappi zum Zwischenspeichern mitnehmen wollen. Bei eBay suche ich momentan nach einer Kameratasche; unsere bisherige fasst die neue SLR nicht so richtig – schon gar nicht mit Ersatzobjektiv. Ich hätte gerne eine der Umhängetaschen von Crumpler, die sind chic und ich habe bisher nur Gutes gehört. Außerdem brauchen wir noch ein GPS-Gerät für die Kamera und einen neuen Polfilter.
Heute früh ist auch endlich der Reiseführer angekommen. Ich habe nicht gewusst, dass es Skorpione auf den Ionischen Inseln gibt… Und eine Viper, deren Gift tödlich ist. Aber keine Sorge, die meisten Schlangenbisse sind ungefährlich. Ach so. Außerdem wird in Griechenland offenbar vorwiegend Rind und Lamm gegessen – die beiden Fleischsorten, die ich nicht anrühre. Ich setze einfach mal auf Gyros (süß, dass mein Reiseführer erklärt, was „Gyros“ ist). Immerhin hab ich keine Olivenallergie… 😉
edit: „Kirchenbesucherinnen in langen Hosen sind unerwünscht“??!! Was ist denn das für ein Volk?! Jetzt muss ich echt noch einkaufen, um mir eine Kirche angucken zu dürfen. Gibbet ja gar nicht…
Korfu, wir kommen!
Gerade waren wir im Reisebüro und haben unseren Urlaub gebucht. Am 08.09. geht unser Flug um 4:35 Uhr, am 19.09. sind wir wieder zuhause. Korfu, wir kommen!
Nach dem Sport
Ich bin alle. Und ich meine nicht „alle“ im Sinne von „uff, das war heute aber anstrengend“, sondern eher: fertig, hinüber, ausgelaugt, halbtot, alle Systeme nur noch auf das pure Überleben ausgerichtet.
Sport war einfach zu lang, und ich hatte vorher (gerecht verteilt auf die Stunden zwischen 7 und 14 Uhr) nur zwei belegte Brote und den Salatrest von gestern gegessen. Oh, und einen Kinderriegel, vergesst nicht den Kinderriegel! Ich bin ein sündiges Kind.
Meine verzweifelt-peinliche SMS an den Schatz (wörtlich: „Wie sieht’s bei dir aus?“, sinngemäß: „Wo bist du gerade, bist du in der Nähe, ich flehe dich an, sei schon in W. und HOL MICH AB.“) blieb ohne Erfolg („Hier in O. ist es sonnig, wieso?“) und so schleppte ich mich mühsam nach Hause zum Bäcker. Dort erwarb ich ein Baguette, das das Energieminus ausglich und mir genug Kraft für den Weg bis zur Haustür gab. Im Treppenhaus wäre ich dann fast zusammengebrochen. In der Hitze hier sowieso.
Mit letzter Kraft habe ich gerade eine Pizza in den Backofen geschoben und mich (zum zweiten mal innerhalb einer halben Stunde) unter die Dusche gestellt.
Übrigens sitzt da eine melancholische Fliege am Duschausstieg. Sie rührt sich nicht, selbst wenn man ein Handtuch nach ihr schlägt. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein bißchen verklemmt bin. Und das gilt ganz besonders für Insekten, über die ich rüber steigen muss!
Jedenfalls ist mein 29°C-Outfit jetzt eine Boxershorts und ein Trägerhemd. Der Küchenwecker zeigt nur noch 2 Minuten an…