Arme Zehennägel

Kaum hatte ich mir meine Füße eingecremt (übrigens mit Handcreme – ob das was bringt?) und meine Fußnägel lackiert (übrigens zum ersten Mal seit ich mich zurückerinnern kann, und es sieht blöd aus), klingelt es an der Tür. Ich fluche kurz, sehe, dass vor dem Haus kein Paketzustellerwagen steht, hoffe, dass das nicht wieder nur der Zeitungsjunge ist, der nur an die Briefkästen will, schlurfe auf meinen Hausschuhen zur Tür und öffne. Unten wird getratscht, das ist schon mal ein Zeichen gegen den Paketboten. Gefühlte 20 Minuten später sind eine ältere Frau und ein älterer Herr bei mir angekommen.
„Guten Tag, Frau S.“
„Ich bin Frau Mocca.“
„Oh. Ich habe aber bei S. geklingelt.“
„Das ist mein Freund.“
„Ach so. Uff. Erstmal Luft schnappen, man geht ja nicht jeden Tag so viele Treppen.“
Ich verkneife mir ein „Warum zum Henker ruinieren Sie meinen Nagellack und stören mich bei den Gilmore Girls?!“ und warte höflich ab, während die Frau sich und den Mann vorstellt. Nur Namen, keine Organisation.
„Wir wollten Sie mal fragen, ob es sich in der heutigen Zeit lohnt, noch in der Bibel Rat zu suchen.“
Manno! Das nächste Mal sollten sie das Telefon benutzt – schont meine Zehennägel und ihre treppenunerfahrenen Oberschenkel.

2 Antworten auf „Arme Zehennägel“

  1. bei mir auch. … die sind wohl heute überall, bei mir waren sie gegen 9.00h. Ich kam gerade aus der Dusche und habe sie gar nicht erst reingelassen – hast du keine Gegensprechanlage?
    Übrigens: Ich backe morgen früh Muffins für Groningen, kannst dir einen abholen, wenn du magst =)

    1. Hier gegen halb 11. (Ja, ich blogge manchmal sehr zeitnah.)
      Nein, wir haben keine Gegensprechanlage. Es ist echt nervig, wenn nur der Zeitungsjunge ins Haus will und ich mich 10 Minuten fragen muss, ob ich gerade einen Einbrecher reingelassen habe.
      Danke für das mehr als verführerische Angebot, aber ich bin morgen früh schon mit der Frauenärztin verabredet. (Schokomuffins? Bitte sag nein, sonst ist die Praxisgebühr verschenkt.)

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