Das Kleid

Ist das eine Arbeit, ein schönes Abendkleid zu finden…
Nachdem ich mich im ersten Laden in O. tierisch über die Verkäuferin geärgert habe, fand ich etwas später meine neue Lieblingsmarke: Zero. Und dort verliebte ich mich auf den ersten Blick in dieses Kleid. Und, Schicksal, nur noch ein einziges da und das sogar in meiner Größe. Jubel! Dann die Erschütterung: Zu groß. Offenbar habe ich bei Esprit und bei Zero nur Größe 42. Gut für’s Ego, schlecht für’s Kleid.
Die nette Verkäuferin brachte mir eine Wagenladung weiterer schöner Kleider und ich habe auch eines gekauft, allerdings nicht für die Hochzeit.
Nach kurzen Umwegen fuhren wir daraufhin geradewegs zum Zero Outlet Store nach B. . Und dort – wieder das Traumkleid. …Und trotzdem nicht in 42. Ich hoffe jetzt, dass ich es bei eBay finden kann… Nichtsdestotrotz habe ich ein schönes Abendkleid und sechs Oberteile, zwei Röcke und eine Hose gekauft in einem Gesamtwert (inkl. dem Kleid aus O.) nur 10% über dem Preis des Kleids aus der Boutique von heute früh. Booya!

Ich liebe Shopping. Und vielleicht sollte ich erwähnen, dass wir gegen halb 2 in O. losgelegt haben und den Outlet-Store um viertel vor 8 verlassen haben…? Der Schatz war heute sehr tapfer. *Kuss*

Die Boutique

Es gibt hier in W. einen kleinen Klamottenladen, kaum breiter als seine Eingangstür. Hinter den schmalen Schaufenstern hängen immer sorgfältig ausgewählte, wunderschöne Abend- oder Partykleider, stets mit einer perfekten Mischung aus Stil und Sex. Am Sonderangebote-Ständer unter dem Sonnendach hängen Jeans und Oberteile, ebenfalls immer tolle Teile, mit englischen Kleidergrößen und Preisen im gerade erst zweistelligen oder sogar einstelligen Bereich.
Über den Laden wacht eine kleine, türkischstämmige Frau wie eine Löwin und, wenn sie frei hat, ihre Tochter, die bei Leerzeiten gern mit dem Nachbarn schnackt, der Telekommunikationsverträge anbietet.

In diesem wunderschönen Laden habe ich vor Jaaaahren mein Abtanzballkleid gekauft, das ein paar Jahre später mein Abiballkleid wurde.

Als letztes Jahr Meikes Hochzeit anstand, führte mich mein Weg ebenfalls wieder in diese Boutique. Noch bevor ich selbst einen Blick auf das Angebot werfen konnte, war die Inhaberin bereits bei mir um zu erfahren, wie sie mir helfen könne. Ich sagte ihr den Anlass, sie fragte mit hochgezogenen Augenbrauen nach meiner Größe, ich antwortete wegen der weiblichen Hüften leise eine Schnapszahl, sie grunzte. Dann holte sie zielsicher vier Kleider hervor, eines schöner als das andere, und verkündete, mehr was mir passen könnte, habe sie nicht.
War auch nicht schlimm, ich habe mich gleich verliebt und das Kleid nicht nur zur Hochzeit im September, sondern auch zum FH-Ball im November getragen.

Ein anderes Mal (ich kann mich leider beim besten Willen nicht erinnern, ob es 2008 oder 2009 war, auf jeden Fall muss es warm gewesen sein) habe ich die Finger nicht vom Lockangebot lassen können und mir vom Außenständer drei Oberteile ausgesucht. Schüchtern brachte ich sie hinein und wurde von der Tochter auch gleich zur Umkleide gelotst – was mir ganz lieb war, denn ich hatte Angst davor, mich im Laden auch noch mal umzusehen.
Ich probierte die Teile an und passte in keines davon hinein. Hatte ich erwähnt, dass ich nicht weiß, wie man englische Größen in deutsche umrechnet? Jedenfalls stand die kleine Türkin die ganze Zeit vor meiner Kabinentür und erkundigte sich in regelmäßigen Abständen, wie mir die Ware gefällt. Und aus Scham, meine Ausmaße zuzugeben, habe ich ein rosanes Oberteil mit „Presswurst-Alarm“ einfach gekauft. Ha, das habt ihr davon, dass ihr denkt, ich sei zu dick für eure Mode!
Das Top wanderte direkt in eine Ecke meines Kleiderschrankes, ich machte mir nicht mal die Mühe, das Preisschild zu entfernen und dachte nur noch ganz selten, in sehnsüchtigen Momenten an diesen Besitz.

Nun suchte ich gestern verzweifelt nach einem Abendkleid für die Hochzeit am nächsten Wochenende. Zwar war ich zuerst in einem großen Modehaus, aber ich hab die ganze Zeit gewusst, dass ich nur in diesem kleinen Laden mein Kleid kaufen wollen würde. Nicht nur, weil die Klamotten dort keine dreistelligen Preise erreichen.
Während ich vor der Ladentür vortäuschte, die Sonderangebote zu studieren, sondierte ich die Lage: Die Löwin war wieder da, allerdings mit einer anderen Kundin beschäftigt. Ich schluckte sämtliche Selbstachtung hinunter, bereitete mich seelisch schonmal auf die Demütigung vor und stürmte zielsicher hinein.
Die Türkin grüßte mich, verpasste allerdings die Gelegenheit, meine XL-Finger von ihrer XS-Ware fernzuhalten. Verbissen durchblätterte ich Kleid für Kleid, inzwischen wusste ich, dass ich in die Größe 6 niemals passen würde und hielt verzweifelt Ausschau nach zweistelligen Größen.
Im Hintergrund dröhnte währenddessen der Schatz: „Du wolltest kein schwarz.“, „Das ist unter der Brust abgebunden, das wolltest du nicht.“, „Ich mag diese komische Schnürung nicht.“ bis mir die Schweißperlen auf der Stirn standen. Ich ging also unverrichteter Dinge, nicht mal Größe 10 (in die ich auch nicht passen würde – ich bin vorher im Modehaus in einem 42er-Kleid stecken geblieben) war aufzufinden. Und ich schwöre, die Löwin hat gegrinst, als ich mit leeren Händen an ihr vorbei durch die Tür ging.

Deprimiert gönnten wir uns einen Imbiss (der nicht gut war, ich berichtete) und überlegten kurz, nochmal in die Boutique zu gehen und gründlicher zu suchen. Mir kam sogar der Gedanke, meine Freundin J. anzurufen und zu bitten, sich in dem Laden so schlecht zu benehmen, dass ich in Ruhe gucken konnte. Ich verwarf das alles zugunsten der letzten Überreste meiner Würde.

Wir gingen nach Hause und machten uns für die abendliche Party fertig. Auf der Suche nach einem Outfit räumte ich meinen Schrank aus und dabei fiel mir das rosane Oberteil in die Hände, noch mit dem Preisschild versehen.
Ich schloss leise die Schlafzimmertür um nicht überrascht zu werden und probierte es an. Und das Wunder geschah: Es passte. Nicht perfekt, aber durchaus öffentlichkeitstauglich. Und in diesem rosa Oberteil habe ich die Nacht durchgetanzt und es war geil. Da staunt ihr, ihr XS-Fetischisten!

Was für ein Wochenende

Ich bin total erledigt.
Freitag früh bin ich um 8 Uhr aufgewacht, blickte neben mich und rüttelte erstmal entsetzt den Schatz wach, der normalerweise um 7 aus dem Haus ist. Der grinste mich an, sagte „Überraschung!“ und wir dösten noch ein Stündchen. Mittags brachen wir dann zum geplanten Power-Shopping auf. Auf meiner Einkaufsliste standen Ohrringe, Oberteile, BHs, Hosen, Röcke, Schuhe und vor allem ein Abendkleid für die Hochzeit am 15. . Leider hat weder das miese Wetter noch der auf Abendgarderobe fixierte Schatz mich zu einem ordentlichen Shopping motivieren können und wir haben leider nur ein einziges Kleid gefunden, das mir gefallen hat. Der hohe Preis konnte den zu engen Bauchbereich leider nicht ausgleichen…Ich war dann auch so fies, dem Schatz zu verbieten, ein Hemd zu kaufen, das sich farblich mit meinem Kleid beißen könnte und da er bunt tragen möchte, muss er jetzt warten, bis Madame (ich) endlich fündig geworden ist. Ja, der Termin ist nächster Samstag. Wir fahren morgen nach O. zum Weitersuchen.
Als Frustkauf habe ich dann doch noch zwei Tshirts erstanden und der nagende Hunger trieb uns in das nächstbeste Café, in dem wir furchtbar schlecht gegessen haben.
Abends erschienen wir eine Stunde zu spät zum Vorglühen, was aber letztendlich egal war, weil der Schatz in der Zeit immer noch locker eine halbe Flasche Bacardi leeren konnte und ich nach zwei Wodka-O’s schon knülle war. um halb 11 nahmen wir dann den Bus zur FH-Party und tanzten uns bis halb 4 die Seele aus dem Leib. Meine Füße schmerzen immer noch.

Samstag sollte die Shoppingorgie eigentlich schon weiter gehen, aber wir konnten uns nur schwerlich aus dem Haus bemühen. Nachmittags beschlossen wir schließlich, schnell einkaufen zu fahren, anschließend beim Griechen um die Ecke zu essen und von dort zur Mädelz-WG weiterzuziehen, in der auf K.s Geburtstag angestoßen werden sollte. Das mit dem Einkaufen hat auch ganz gut funktioniert, aber in Richtung Abendessen hatten wir gerade erst die Wohnung verlassen, als uns auffiel, dass unsere Schlüssel drinnen waren. Und wir draußen. Während der Schatz mit Ausweis und Werkzeug an der Tür zu Gange war, kam auch noch Matze spontan zu Besuch. Übrigens lässt sich unsere Wohnung erschreckend leicht öffnen, wenn man erst mal weiß, wie. 20 Minuten später steckten wir also unsere Schlüssel ein und stellten auf dem Weg in die Stadt fest, dass bis zum Treffen nicht mehr genug Zeit blieb, um beim Griechen zu essen. Wir schleppten unsere hungrigen Bäuche also zu meinen Freundinnen, die uns gutherzig mit Brötchen fütterten. Sekt auf leeren Magen kommt übrigens auch sehr gut, ich war also schon wieder beduselt, als wir mit der ganzen Truppe zum Weiterfeiern in die Bar gingen. Da gab’s dann auch endlich was zu essen.

Heute haben der Schatz und ich den Vormittag damit verbracht, den heutigen Junggesellenabschied vorzubereiten. Mit dem Aufräumen hab ich ihn dann einfach stehen gelassen und bin mit meiner Freundin ins Fitnessstudio gegangen – ich hab grad das Blog durchsucht, das war das erste Mal seit Februar… Anschließend wollten wir uns beim Italiener nebenan einen dieser geilen Salate gönnen, aber wie immer, wenn ich da hin will, hatte er Mittagspause. Es gibt ja gottseidank Alternativen. Dazu habe ich mir einen gigantischen Schokomilchshake bestellt, den ich mir mit den drei Stunden Workout definitiv verdient habe – mit einer Bauchmuskelzerrung und zwei gebrochenenen Rippen.
Während der Schatz sich jetzt noch amüsiert und mir hoffentlich Grillfleisch mitbringt, werde ich also die Bude wieder in Schuss bringen. Und morgen werden wir sein freies langes Wochenende mit einer zweiten Shoppingtour krönen.

Chat-Dialoge

[StyloMilo:] Ey Passl, ich hab gestern ein Wildschwein angefahren.
[passl:] oh man, wie gehts dem tier?
[StyloMilo:] Keine Ahnung, das ist einfach weitergelaufen, aber ich bin dabei voll vom Fahrrad gefallen.

von German Bash

Langeweile

Ich bin frustriert. Da ich heute nur zwei Blöcke FH hatte und der Schatz um 20 Uhr zum Skatspielen verschwunden ist, habe ich heute mehr Freizeit als in der gesamten letzten Woche. Und was fang ich damit an? Gar nichts.
Die Dinge, die ich gerne tun würde, kann ich entweder noch nicht oder nicht alleine machen. Momentan lese ich zwei Bücher, die mich beide nicht sonderlich fesseln. Die Hausarbeit habe ich schon hinter mir. Klar, ich könnte lernen, aber dazu fehlt mir gerade die Konzentration, und fürs Fitnessstudio die Motivation. Alles blöd.

Joshi

Auf die Gefahr hin, dass das die antifeministischste Aussage meines Blogs wird: Nach ca. zweijähriger Abstinenz bin ich heute wieder Auto gefahren! So lange Zeit als Beifahrer ist echt peinlich.

Wow!

Bis des Schatzes Zug fährt, mit dem er meines Bruders Auto (mein Ex-Auto Joshi) abholen fährt, hat er überraschend freie Zeit, die er nicht zu nutzen gewohnt ist. Jetzt kann ich ihn mit Hausarbeit bombardieren – und es funktioniert! Jetzt gerade gießt er Blumen, während ich Feeds lese und HIMYM gucke.

Wochenende

Das ganze Wochenende haben wir die Wohnung nur einmal kurz verlassen: um unsere Fahrräder aufzuarbeiten. Ganz recht, ich habe gestern mein Fahrrad aufgearbeitet. Schön mit Schleifpapier die rostigen Stellen weggerubbelt. Währenddessen hat der weniger fleißige Schatz an seinem Fahrrad nur eine Klingel montiert, ein Rücklicht angebracht, die Schutzbleche abgenommen (und das daran angebrachte Rücklicht wieder entfernt) und die Reifen aufgepumpt.
Feiertagsbedingt hatten wir einen kleinen Lebensmittelengpass, aber mit Nudelauflauf für zwei Tage und „aus der Not heraus“ selbst gebackenenen Brötchen (ich werde in Zukunft daran denken, dass Brötchen weniger lange backen müssen als Brot…) sind wir gut über die Runden gekommen. Gestern haben wir auch noch die überreife Ananas verputzt – mit Honig gebraten und mit Vanilleeis serviert. Yammi.
Und jetzt sagt mir bitte einer, was mit dem Wetter los ist. Heute früh habe ich fast eine halbe Stunde lang heiß geduscht, weil ich so gefroren hab. Laut meiner Nachbarin werden die Temperaturen ab Mittwoch aber wieder sommerlicher. Hoffen wir’s. Während ich Wärme getankt habe, stand der Schatz bei ATU und wartete auf die Diagnose: Radlager. Muss ich extra sagen, dass sie keines vorrätig haben?
Darum stürmte der Schatz vor 15 Minuten einfach wieder in die Wohnung und ich bin nun höchst irritiert, ihn morgens hier zu haben. Aber immerhin war’s kein Einbrecher.

Unglaublich

„Unglaublich“ war der Kommentar, mit dem ich von diesem Video erfuhr. Ich geb noch einen dazu: Ach du heilige Scheiße!

Heute…

… gibt es bei uns Ofen-Makkaroni alla forno.

Schon blöd, wenn man völlig verschwitzt, dass man Samstag nicht einkaufen kann…
Als Nachtisch taut Käsekuchen auf. Yammi!