Ich habe ja echt keine Chance. Wenn mein Vater krank ist, besteht nicht mal eine 2%ige Hoffnung, dass ich gesund bleiben könnte. Ich habe am Mittagstisch den allerschlechtesten Platz: Ihm gegenüber, mit dem Rücken zum Fernseher. Das bedeutet nicht nur, dass mich mittags und abends die Berichterstatter etwaiger Skispringen von hinten anbrüllen, sondern auch, dass er in mein Essen hustet und ich seine Tischmanieren bewundern darf.
Ich hab Halsschmerzen, und das deprimiert mich sehr. Was tu ich denn, wenn nicht mal Sprechen mehr Spaß macht? Ich werd Meike gleich ne SMS schreiben, dass ich nicht zu ihrer Geburtstagsfeier fahren werde. Was soll ich, noch dazu als Autofahrerin, in einem Haufen alkoholisierter Fremder, mit denen ich noch nicht mal sprechen kann?
Aber vermutlich ist das nur eine bequeme Ausrede. Die Winterdepression hat mich, ich mag mich zu nichts aufraffen. Vermutlich würde es mir gut tun, aus dem Haus zu kommen, aber mir fehlt einfach die Energie mich dafür zu entscheiden – lieber bleib ich vor dem PC und sehne mich nach Sonne.
Gestern wäre ich fast noch ins Kino gegangen. Nicht mal dazu konnte ich mich aufraffen; meine Ma hat mir dann den Rest gegeben. Traurig, wenn man so unentschlossen ist, dass man sich von seiner eigenen Mutter den Spaß verderben lässt.
Dafür durfte ich heute für sie zum Putzen antreten, und im viel zu direkten Anschluss daran hatte ich neben ihr mit einem AMC-Vertreter auszuharren, der uns nicht nur neue Töpfe sondern auch gleich einen neuen Herd verkaufen wollte, dabei wollte meine Ma eigentlich nur eine Gebrauchsanleitung für einen auf dem Flohmarkt erworbenen Schnellkochtopfdeckel. Aber was haben wir erwartet.
Ich kann nur darauf hoffen, dass der Frühling bald naht, dann wird sich die Phase legen. Oder ich mach es einfach nach Stechuhr und nehme mir für die Winterzeit jede Woche etwas „spontanes“ Außerhäusiges vor.
Ich könnte natürlich gleich damit anfangen, Meikes Party hat noch nicht begonnen. Und wir wissen ja, was du heute kannst besorgen…
Andererseits… ich müsste mich dann ja auch noch umziehen… 😉
5 Antworten auf „Winterdepressionen“
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mich hat die Winterdepression nicht so wirklich im Griff, aber ab Mitte Dezember bis Mitte März kämpfe ich mehr oder weniger erfolgreich dagegen an. Komme auch kaum aus dem haus, ausser zur Arbeit. Mehr Aktivität ist nicht drin. Ich kann inzwischen gut damit leben. Ich lese in diesen vielen Wochen halt sehr viel, nehme mir gar nicht erst was vor, stelle neue Ernährungspläne zusammen, lese mir viel Wissen über andere Länder im Internet zusammen etc. Im Frühling beginnt dann wieder meine aktive Zeit! Irgendwie habe ich sogar gelernt, mich auf diese faule Phase zu fast freuen! Tee, Kekse, Buch, schöne Musik, Couch, Kerzen, faulenzen. Das kann ich sonst nicht – habe bei viel Helligkeit draußen Hummeln im Mors… Hört sich jetzt vielleicht ganz entspannt an. Aber es gibt auch Tage dazwischen, in denen ich mich nicht im Griff habe… aber ich habe festgestellt, wenn ich mich an solchen Tagen einfach diesem Gefühl hingebe und mich gehen lasse, ist es nächsten Tag plötzlich wieder verschwunden!
ICH AUCH und dabei hab ich mal gedacht,
sowas wie Depris nich zu kennen…
die hat doch jeder mal, oder? Der eine mehr, der andere weniger…
dir mal Gesundheit wünsche 😉
wird echt zeit, das es wärmer wird.. aber morgen soll ein toller Tag werden.
Wir werden dann über das zugefrorene Steinhuder Meer spazieren 😉 und gaaaaanz viel Glühwein trinken
LG Wolf
Glühwein mag ich nicht, aber warme Getränke sind ne ganz tolle Sache. Besonders Punsch oder anderes Fruchtiges. Im Moment favorisiere ich roten Tee mit Orangensaft.
Ist das Steinhuder Meer schon begehbar? Ich finde zugefrorene Gewässer ja irgendwie total magisch. Auf der Nordsee sehe ich in letzter Zeit ja auch öfters Eisschollen, das ist total cool. Und abends witzeln wir dann immer, dass die ganzen Pinguine jetzt ertrunken sind.
Aber barfuß-Temperaturen wären mir wesentlich lieber…