25.05.2011, Ostermontag
So ganz ging unser Plan dann natürlich doch nicht auf, aber immerhin um 9 hatten wir gefrühstückt und ausgecheckt. Wir ließen Ozcar erstmal noch am Hotel stehen und wanderten nach The Rocks um dort weiterzumachen wo wir gestern wegen Dunkelheit aufgehört hatten.
Der Weg führte wieder durch The Domain, wo ich auch endlich (!) mal die Gelegenheit bekam, die weißen Kakadus zu fotografieren, die es in Queensland und New South Wales überall gab.
Das historische Viertel ist wirklich sehr süß und man bekommt das Gefühl, sich in einem alten Städtchen zu befinden. Und, wer hätte das gedacht, Aussicht auf die Hauptattraktionen Sydneys gibt es auch.
Das trübe Wetter lud nicht zum Verweilen ein, wir machten also unsere Runde, kauften uns in einem niedlichen Café zwei Kaffee und nutzten dann unsere immer noch gültigen Bustickets um (zum Beispiel an der St. Mary’s Cathedral vorbei) zum Hotel zurück zu kommen.
Um 12 Uhr waren wir wieder auf der Straße.
Auf halber Strecke verließen wir die 31 dann kurz um einen wiiiiinzigen Umweg nach Canberra zu machen. Also, winzig nach australischen Verhältnissen.
Wir fuhren am 147 Meter hohen Captain Cook Memorial Water Jet vorbei und waren bald am Parliament House. Während ich auf den ersten Blick noch dachte, wie bescheiden es sei, ein so wichtiges Regierungsgebäude dezent in einem Grashügel zu verstecken (81 Meter hohe Fahnenstange hin oder oder her), wurde ich beim Betreten eines besseren belehrt: Protziger Marmor wohin das Auge blickt! Trotzdem… schön gemacht.
Nachdem wir entdeckt hatten, dass es auf dem Dach nichts großartiges zu sehen gibt und dann noch eine kleine Runde durch das Regierungsviertel gedreht hatten, verließen wir Canberra wieder und fuhren einem wunderschönen Sonnenuntergang entgegen.
Gegen 19 Uhr tankten wir und fanden an der selben Raststätte einen verlockenden Foodcourt. Erst nachdem wir beide eine kleine Pizza geordert hatten, entdeckten wir die winzigen Packungen, die auf die Mahlzeit schließen ließen. Nach fast einer halben Stunde Wartezeit am Tresen bekamen wir dann endlich unsere 15cm-Pizzen – und mussten sogar zwei Dollar mehr zahlen als angeschrieben: Holiday Charge! Immerhin war dies das einzige Mal während des ganzen Urlaubs dass wir das Gefühl hatten, über den Tisch gezogen zu werden. Und geschmacklich waren die Dinger auch in Ordnung.
Wir beschlossen währenddessen, heute in Albury zu übernachten. Ringsum gab es nicht allzuviele Möglichkeiten, da gehörte die 46Tausend-Einwohner-Stadt mit Abstand zu den größten, und wenn wir auf dieser Seite des Murray Rivers blieben, könnten wir morgen als erste Amtshandlung nach Victoria einfahren.
Der LonelyPlanet hatte für diese Stadt nur ein einziges günstiges Hotel verzeichnet, Anrufe gingen nicht durch, wir fuhren also auf gut Glück dorthin. Und fanden es leer. Also, nicht „frei“, sondern tatsächlich leer, dicht gemacht halt. Spätestens jetzt verfluchte ich leidenschaftlich die über zwei Jahre alten Daten in der 2010er-Ausgabe (ihr habt euch bei Brisbane verraten!). Es hieß also wieder kreisen. Wir fanden ein paar Hotels die aussahen als könnten wir uns dort nicht mal ein Frühstück leisten und hielten schließlich an einem Motel. Dort gab es tatsächlich noch ein freies Doppelzimmer für 110$ die Nacht – Ostern. Wir sagten nach ein bißchen Herumgedruckse zu und wenn ich gewusst hätte, wie schön das Zimmer ist, hätte ich gar nicht erst versucht zu verhandeln. Um 21 Uhr lagen wir zufrieden im Bett.
— Tagesstrecke: 642 km