Erster Satz: Alice Della Rocca hasste die Skischule.
Das Buch beginnt mit den Schicksalsschlägen, die Alice und Mattia als kleine Kinder trafen: Alice hatte einen schweren Skiunfall allein auf einer gesperrten Piste und gibt ihrem Vater die Schuld daran, dass sie seitdem humpelt; Mattia ließ seine geistig behinderte Zwillingsschwester auf dem Weg zu einer Geburtstagsparty im Park zurück um sich einmal nicht von ihr blamieren zu lassen und hat sie seitdem nie wieder gesehen. Beide kämpfen sich als Außenseiter durch die Schulzeit und kompensieren ihre Traumata mit selbstzerstörerischem Verhalten.
Als die beiden sich treffen, erkennen sie sofort eine feine Verbindung, können aber nicht genug aufeinander zu gehen um tatsächlich eine Beziehung aufzubauen. Mattia, der eine Begabung für Zahlen hat, vergleicht ihr Verhältnis mit den titelgebenden „Primzahlzwillingen“ (wie 11 und 13 oder 179 und 181) – sie haben eine Besonderheit gemein und sind sich nahe, können sich jedoch nie berühren.
Wir begleiten Alice und Mattia abwechselnd beim Heranwachsen: Zunächst das Unglück im Kindesalter, dann die Teenager, die sich in der Schule kennen lernen, später bei Mattias Diplomarbeit und Alices Ausbildungs zur Fotografin und ein letztes Mal einige Jahre später, als die beiden sich scheinbar schon auseinander gelebt hatten. Diese Zeit- und Perspektivensprünge machen das Buch nicht sonderlich flüssig und die Selbstzerstörung der beiden ist wirklich deprimierend. Ein bedrückendes Buch.