Operation Wurstpelle

So, jetzt reicht’s. Heute früh habe ich in zwei meiner Jeans nicht mehr reingepasst. Das ist die Kriegsansage, jetzt ist finito. Urinstinkt Wärmefettschicht hin und her, ab jetzt wird diätet. Keine Schokolade mehr, kein Süßes, kein Käse und Latte Macchiato wird auf eine Kalorientabelle untersucht und ggf gegen Kaffe (schwarz wie meine Seele, bitter wie mein Leben) ersetzt. Punkt um basta. Ausnahmen gestatte ich mir, aber wirklich nuuur wenn ich vor Verzweiflung nach Schoki schon fast weine. Und wenn ich ganz konsequent bin, esse ich in diesen Fällen Schokomüsli. Erstens krieg ich das Kotzen wenn ich das Zeug sehe und zweitens würde ich davon wenigstens satt.
Heute war schon mal ein guter Anfang: Diätbeschluss um halb 6, zwei Toasts um 6, vier weitere Toasts zwischen 9 Uhr 20 und 14 Uhr 30 und da ich derzeit irritierenderweise völlig alleine zu Hause bin, gab es auch noch kein Abendbrot. Wo zur Hölle steckt überhaupt meine Familie?! Meine Ma hatte mir zwar angekündigt, heute nach einem neuen Sofa Ausschau halten zu wollen, aber das sollte heute Vormittag stattfinden. Mysteriös. Mein Vater könnte evtl auch grade seine Nachtwache ausschlafen – aber das wäre um diese Uhrzeit sehr ungewöhnlich; allerdings kann ich das ja auch schlecht überprüfen.

Was bleibt noch von diesem denkwürdigen Tag zu sagen? Die -7,5°C konnten mein dickes Fell kaum erschüttern. Überall diese rumjammernden Weicheier, pah. Na guuut, ich erwähnte ein paar mal kurz eine abgefrorene Hand und als Wieland seinen draußen alt gewordenen Kaffee weggeschüttet hat, kam meine Stimmlage einem „Jammern“ wohl …mehr als nahe, aber ansonsten war ich knallhart.
Joschi war anscheinend nicht so hart im Nehmen. Ich bin heute früh aus der Garage heraus 20 Meter weit gekommen, da blieb er stehen. Einfach so. Sämtliche internen Warnlichter leuchteten wie auf nem Jahrmarkt, aber nichts zu machen. Nach 10 Minuten tragischem Warten erwachte mein Corsa dann wieder zum Leben und geleitete mich ohne Glatteis und mit minimaler Bodenhaftung (so mein Gefühl) zur Schule.

Vom Schultag ist mir nicht viel im Gedächnis geblieben. Abgesehen von der letzten Pause, in der ich mit Meike auf der Bank saß, während so ein milchgesichtiger, rotweißgestreifter Knabe mich die ganze Zeit anstarrte und sich über die Lippen leckte. Wuäh. Einsperren muss man so was.

Okay, langsam krieg ich richtig Hunger. In der nächsten Gilmore Girls-Werbung mach ich mir irgendwas kalorienfreies, sättigendes, langweiliges zu essen. Dass ich Gilmore Girls auf Video habe, hat damit nichts zu tun.

5 Antworten auf „Operation Wurstpelle“

  1. Igitt, Diäten… ich bin leider auch stets gezwungen auf meine Figur zu achten, damit ich nicht ausschaue, wie eine zu fest gestopfte Mettwurst 🙂

    Ein Tipp: Nur essen, wenn Du wirklich Hunger hast. Die alten Argumente „der Teller muss leer gegessen werden“ müssen vergessen werden, auch wenn es lecker ist. Und ich trinke eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten ein grooooßes Glas Mineralwasser mit Kohlensäure. Das hemmt den Apetit.

    Viele Grüße aus Berlin! Grobi

    1. Da meine Ma ziemlich kalorienarm kocht, pflege ich das Mittagessen (abends) zu genießen und dafür dann zu satt für Schokolade/Süßes zu sein.
      Klappt bei mir eigentlich auch ganz gut. Außer im Winter.

  2. es ist wirklich für uns Schleckermäulchen sehr schwierig, abzunehmen. Ich habe Phasen, in denen ich mich dem Leckerleben enthalten kann – ich habe aber auch ganz gegenteilige Phasen. Da regiert nicht mein Verstand, sondern mein Appetit… Im Büro kann ich mich damit austricksen, indem ich mir einfach nur spezielle Dinge mitnehme. Obst, Paprika, Möhren, Knäckebrot, Honig, Diät-Marmelade, und für Mittags zum Sattwerden eine Scheibe Vollkornschwarzbrot mit Wurst oder Käse.
    Achso, und abends essen wir zu Hause warm. Da koch ich halt fettarm und esse etwas weniger (oder auch nicht – krm…)

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