Jeder Krimi beginnt mit vier Faktoren: a.) die Entdeckung, b.) die Untersuchung, c.) die Historie, d.) die Überprüfung. e (die Ungereimheiten), f (das Motiv), g (der Tathergang) und h (die Überführung) streichen wir (ersteinmal) galant. Also:
a. Die Entdeckung.
Eine Ehefrau namens W. fand am Samstagabend die Leiche ihres Mannes C. in einem Graben nahe ihren gemeinsamen Hauses und rief die Polizei.
b. die Untersuchung.
Bei der Polizeibefragung stellte sich heraus, dass W. am Abend des 6., Freitag, ihren betrunkenen Mann im Graben bemerkt hatte, der auf ihr Zurufen antwortete, sie solle zurück ins Haus gehen. Was sie auch tat. Ca. 24 Stunden später merkte W., dass sie ihren Mann vermisste und telefonierte in der Bekanntschaft herum, ob C. sich bei einem von ihnen aufhielte. Dann kam sie anscheinend auf die Idee, nochmal im Graben nachzusehn. Wo sie auch fündig wurde. Was zu bereits erwähntem Anruf führte.
c. Die Historie.
C. war in der Nachbarschaft als notorischer Trinker bekannt gewesen, W. als geistig schwer Kranke. W.s schwere geistige Krankheit (die man oben sicher schon bemerkt hat) führte übrigens zu C.s Trinksucht (die zu oben beschriebenen Unfall führte). Stürze dieser Art waren leider auch nichts ungewöhnliches für C. . Mein Bruder ist im Durchschnitt einmal pro Monat geholt worden, um C. aus einem (dem?) Graben zu ziehen.
d. Die Überprüfung.
C.s Trunkenheit und die Häufigkeit seiner Unfälle dieser Art geben keinen Hinweis auf eine Gewalttat, ebenso wie W.s Krankheit sie von Vorsätzlichkeit losspricht.
Noch nimmt die Polizei Aussagen der Nachbarschaft auf („O-Ton Muttern: „Sie wollten sogar meinen GEBURTSnamen!!“), und ich weiß nicht, ob er erfroren oder ertrunken ist, aber vermutlich war es ein normaler, tragischer Unfall.
Hoffentlich denkt mein Vater an C., wenn er sich das nächste mal besäuft.
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Neues Thema! Heutiger Tag!
Es war ein schrecklicher Tag, ich bin totmüde. Aber gutgelaunt, das spricht für mich. Oder für den Tag?
Beginnen wir um 5 Uhr. Aufstehen, Duschen.
6 Uhr: Mein Bruder wird abgeholt – eine Woche Blockunterricht in Bremen. Etwas später breche ich zur Berufsschule auf.
7:30h: Ankunft in der Schule. Mein MP3Player-Kabel ist verheddert.
8 Uhr: Englisch Klausur. Spontan vergesse ich sämtliche Vokabeln.
9 Uhr: Ich gebe ab und suche Wieland, der mir ja wohl schon hoffentlich einen Kaffee gekauft hat. Ich werde fündig – durch die Glastür. Wieland und Co sind draußen beim Rauchen. Ich folge ihnen obwohl ich keine Jacke mitgenommen habe, und schimpfe mit Wieland. Wieland zeigt grinsend auf einen Pfahl, auf dem eine Tasse Kaffee bereit steht. Er sorgt ja so gut für mich *-*
10 – 13 Uhr: verschlafen
13 Uhr: Schule zuende, ich fahre zur Arbeit.
14 Uhr: Ankunft Arbeit. Ich lerne Hedda (andere Azubi) näher kennen.
14:30h: Ende meiner Zwangsmittagspause. Ich frage Frau L. nach Arbeit. Die gibt mir einen Karton voller Bewerbungsmappen und einen Stapel Urlaubsanträge.
14:45h: Die Urlaubsanträge sind alphabetisch sortiert.
15:45r: Die Bewerbungsmappen sind in drei Stapel sortiert: Die, auf die Frau L. „Nein“ geschrieben hatte, die auf denen ein Kommentar steht, und die, auf denen gar nichts steht.
16 Uhr: Den Kommentar-Stapel habe ich nochmal durchsortiert. Alles zurück in Frau L.s Büro gebracht; begonnen, Stundenzettel für die letzte Woche fertig zu stellen.
16:10h: Frau L. kommt: „Frau J., die Preisfrage: War bei den Mappen eine Frau Kämpen dabei?“ — stellt euch mein Gesicht selber vor. Nach großer Ratlosigkeit eine kurze Diskussion über Bewerbungen. Ich gebe Frau L. meinen Stundenzettel.
16:15h: Begonnen, ein Fax zu schreiben, das mir bei der freitäglichen Abteilungsbesprechung zugeteilt worden ist. Frau L. kommt um mich zu fragen, ob ich etwas zu tun bekommen habe. Ich sage ihr, was ich tue. Sie ist zufrieden. Ich gebe ihr die letzten gesammelten Klausuren, da die Chefin die sehen will (was ich auch schon Mittwoch erfahren habe).
16:30h: Fax fertig. Ich mache Feierabend.