Gestern haben wir „Achtung Kontrolle“ gesehen. Ich weiß nicht, um welche Stadt es ging, aber die Ordnungshüter hatten sich um einige Beschwerden eines Wohngebietes zu kümmern: LKWs parken auf der Straße, ein Zufahrtsweg wird als Abkürzung benutzt und … eine bewachsene Wiese verkommt zum Schwulentreffpunkt. Da ist Not am Mann!
Doch keine Sorge, die Kontrolleure werfen bereits einen wachsamen Blick über das WaldundWiesen-Grundstück.
Erstaunen auf allen Seiten: Keine nackten Körper, in Ekstase vereint, nur eine Wiese. Nach einer Weile sieht am Waldrand ein paar Männer spazieren – ah, die haben Lunte gerochen und trauen sich nicht. Die Kontrolleure verbergen sich und beobachten eine Weile, doch niemand fällt übereinander her. Enttäuschend, gegen Spaziergänger kann man nichts machen, selbst wenn sie männlich und mutmaßlich schwul sind.
Die Kontrolle geht weiter und schließlich wird man fündig: ein nackter Mann! Man greift ein. Nach dem kurzen Versuch eines Gesprächs wird klar, es handelt sich hier um einen polnischen LKW-Fahrer auf der Durchreise, der hier eine „lange Pausa“ mit Sonnenbaden verbringt. So geht es ja nicht. Da erregt der Mann einfach öffentliche Erregung in einem abgelegenen, verfallenen Waldstück! Er hat sich anzuziehen und wird zu seinem Laster gebracht, seine Papiere müssen eingesehen werden. Warum, habe ich jetzt nicht so mitgekriegt. Vielleicht steht in seinem Führerschein ob er schwul ist oder man sucht nach einer speziellen FKK-Ausnahme-Genehmigung. Wie auch immer. Der Pole zahlt seine Strafe und wird belehrt: Natürlich dürfe er sich sonnen, aber halt nicht nackt. Er müsse etwas wissen: Das hier sei ein bekannter Schwulentreffpunkt. „Das isse kein Probläm für ich!“, antwortet der LKW-Fahrer gleichmütig. „Für uns aber“, antwortet der Kontrolleur und der Pole versteht.
Kurz darauf trifft man den Mann wieder, diesmal in Unterhose, in der Sonne liegend. Die Beamten streifen wissend um seinen Liegeplatz: „Hier sind Äste zertreten… Da haben ihn wohl welche beobachtet, aber er war nicht ihr Typ.“ Trotz den so offensichtlich großen sexuellen Nöten der allgemeinen Schwulenszene findet man aber beim Weitergehen keinerlei Paare in flagranti, nur noch einen weiteren Sonnenanbeter (allerdings in Badehose) und Müll… diese Schwulen sind schon Schweine. Man konnte also heute leider diesen öffentlichen Swingerclub nicht verbieten, aber immerhin wurde der arglose Pole dafür beschützt, sich in Gefahr zu begeben. Die Welt ist wieder in Ordnung.
Ich beantrage hiermit, dass jeder Mensch (oder zumindest jeder Beamte) einen Freund mit konträrer sexueller Ausrichtung zugewiesen bekommt. Nur, damit man merkt, dass das keine Tiere sind.