Ich glaube, man ist dann alt, wenn man beginnt sich Gedanken darüber zu machen, ob man für etwas zu alt ist. Oder zumindest erwachsen.
Vor ein paar Tagen schrieb mir ein Freund, er hätte mir beinahe deutlich verfrüht zum Geburtstag gratuliert. Ich werde in ein paar Wochen 25. Ich weiß, das ist kein Alter – aber immerhin schon ein Vierteljahrhundert. Eine Zahl mit Substanz.
Und nun? Heißt das was? Ändert das was? Ich fange an mir Gedanken zu machen. Bin ich schon „zu alt“ für rote Haare, rote Schuhe, das dritte Ohrloch? All die Dinge, die ich mich nie getraut habe?
Heute hat mich jemand angeregt, über Lebensqualität nachzudenken. Auch ein Zeichen fürs Altern? Aber gerade jetzt, wo ich so weit fern von allem bin, was ich liebe, wird mir um so mehr klar, dass die Lust am Leben nichts mit einem sauberen Badezimmer zu tun hat [ich dusche inzwischen mit Flipflops statt hinter meinen Mitbewohnern herzuputzen – und es stört mich nicht], auch nicht mit einem gefüllten Kühlschrank und noch nicht mal mit gutem Wetter oder Gesundheit [das, allerdings, hat mich jemand anders gelehrt].
Lebensqualität, das sind für mich die Menschen um mich herum. Das Ausleben, was einem in den Sinn kommt. Das Können ebensosehr wie das vielunterschätzte Wollen. Einfach eine Geisteshaltung, die auch einen auch am schlimmsten Tag nicht in die Knie gehen lässt. Genießen was immer auch kommen mag. Was kann mir das schlimmste Schicksal auch schon anhaben, wenn die die ich liebe um mich sind und ich bereit bin, mit einem Lächeln weiterzumachen?
Klingt spießig, klingt nach alt. Klingt als würde ich mir diese Woche die roten Chucks kaufen.
Adelaide, 21.06.2011, 00:11h