Roadtrip, Day 2: Cape Tribulation

Dienstag, 12.04.2011

Kurz nach 7 am wurden wir heute am Hostel von Peter von Cape Trib Connection (Link) abgeholt, der nach Beendigung der Teilnehmereinsammlung fröhlich erzählte, dass eventuelle Bedienfehler der Audioanlage daran liegen würden, dass man ihm normalerweise nur die alten Busse gibt, weil er so oft Unfälle baut. Na das versprach ja spannend zu werden! Nachdem wir mit dem nördlichsten McDonald’s Queenslands die Zivilisation hinter uns ließen, machten wir nach zwei Stunden Fahrt einen ersten kleinen Spaziergang im Mossman Gorge Rainforest, dessen Highlight eindeutig der romantische kleine See war.

Wir blieben hier nur kurz und steuerten dann das Daintree Mangroves Wildlife Sanctuary an, einen kleinen privat geführten Zoo mit allerlei Regenwaldgetier. Leider haben wir’s verpasst ein Foto vom Kasuar (Wikipedia) zu machen, aber Baby-Kängurus und sitzende Emus sind ja auch ganz witzig. Nach der Führung, auf der Peter uns allerlei über die Tierchen erzählte (nicht zuletzt von seiner Emu-Phobie), gab es Kaffee und wer wollte investierte in ein spätes Frühstück.

Weiter ging es dann zum Daintree River. Süß, dass die Krokodilwarnung hier extra noch mal übersetzt wurde, nicht wahr? Hintergrund ist ein verschollener Deutscher, von dem man nichts weiter gefunden hat, als seine Kleidung – über ein Nicht-schwimmen-Krokodile-Warnschild gehängt.

Es gibt auf die andere Seite nur eine Fähre, keine Brücke – und übrigens gibt es nördlich des Flusses weder medizinische Versorgung noch Polizei. Peter hat uns haarsträubende Geschichten von der Kultur erzählt, die sich in einem australischen Gebiet entwickelt, wenn jedermann über das Nahen der Staatsgewalt mit einer Stunde Vorsprung Bescheid weiß. Dementsprechend ist auch die Motivation in Port Douglas überhaupt einen Polizeiwagen über den Fluss zu schicken, wenn der Notruf gewählt wird…
Lustigerweise ist unsere Batterie während der Überfahrt verreckt und da es Normalsterblichen strengstens verboten ist, auf der Fähre auszusteigen, mussten wir uns ziehen lassen – willkommen in der Wildnis!

Zunächst steuerten wir den Alexandra Range Lookout an, von dem man eine herrliche Aussicht hat. Übrigens wurde hier nur zwei Wochen vor unserer Tour ein Deutscher von einem Einheimischen versprügelt, weil er eine Zigarettenkippe auf den Boden fallen ließ – Rauchen im Regenwald strengstens verboten! Ja, die Deutschen wieder… Und ja, raue Sitten jenseits der Zivilisation.
Anschließend gab Peter uns eine Führung durch den Regenwald auf dem Marrdja Boardwalk – da hat man tatsächlich einen kleinen Weg durch den Dschungel gebaut um zu gewährleisten, dass Naturinteressierte nicht alles platttrampeln. Und Mann, ist das grün da! Und wie groß Sträucher und Bäume werden können! Einfach wahnsinn!

Danach fuhr Peter uns zum Cape Tribulation Beach, mein persönliches Highlight der Tour: Du läufst durch den Regenwald, siehst einen Ausgang und stehst an einem einsamen Strand vor dem Meer. Wundervoll! Hier verzehrten wir die Lunchpakete, während Peter die 2-Tages-Ausflüger in Cape Tribulation absetzte. Leider hatte er uns vorher das Mantra „Don’t swim or you die“ eingehämmert, denn im Norden Queenslands gibt es bis zum Herbst Box Jellyfish (Wikipedia), die bei Berührung einen schmerzhaften Tod verursachen. Trotzdem war es ein wunderschöner Strandspaziergang am Rand des Regenwalds.

Von dort aus brachte Peter uns zurück zum Daintree River, diesmal aber nicht auf die Fähre sondern in ein Boot: Krokodile standen auf der Tagesordnung! Während der etwa einstündigen Fahrt haben wir tatsächlich zwei Krokos entdeckt – ganz schön beeindruckend, die Viecher „auf gleicher Höhe“ zu erleben…

Hier ein Video von „Scarface“, einem über zwei Meter langen Monster…:

Bevor wir auf der anderen Seite des Daintree Rivers wieder in den Bus stiegen, gab es nochmal eine ausgiebige Runde Kaffee, beim nächsten Halt konnten wir Eiscreme aus Regenwaldfrüchten kaufen. Der Schatz und ich haben zwei Sorten probiert, deren Früchte uns im Leben nie wieder einfallen werden, aber lecker waren. Anschließend veranstaltete Peter für uns eine Stadtrundfahrt durch Port Douglas, bei der wir fast Brad Pitt und Angelina Jolie gesehen hätten. Bei Sonnenuntergang machten wir noch einen kurzen Halt am Rex Lookout und wurden gegen halb 8 an unserem Hostel abgesetzt.

Der Schatz und ich gingen dann noch mal in die Stadt um auf der Esplanade von Cairns Hühnchen bzw. Burger zu Abend zu essen und anschließend McDonald’s (Zivilisation!) um einen Cappuchino und einen Milchshake zu erleichtern. Nachdem wir dann gegen halb 10 tatsächlich auch noch Mützen gekauft hatten, ging es endlich Richtung Bett.

Roadtrip, Day 1: Cairns

Montag, 11.04.2011

Früh morgens ging es zum Flughafen, wo wir erstmal gemütlich Donuts verdrückten. Natürlich habe ich mich während des Fluges ausgiebig blamiert, denn die Deutschen in der Reihe (ja, der kompletten Reihe!) vor uns gaben sich erst bei der Landung zu erkennen, als einer von ihnen demonstrativ die Jacke auszog worauf das (gefühlte) halbe Flugzeug „Ausziehen, ausziehen“ gröhlte.
Obwohl unser Flug ein bißchen früh dran war (Landung 13.15h), wartete der Minibus in Cairns schon auf uns und brachte uns ins Hostel. Dort war zwar gerade Mittagspause, aber wir fanden unseren Schlüssel relativ problemlos.

Im Zimmer richteten wir uns schnell ein und brachen dann auf um Wasser und Essen zu organisieren. Tatsächlich war eine große Shoppingmall nicht weit vom Hostel und lockte auch mit überdimensionierten „Coles“-Schildern. Spätestens durch den Foodcourt direkt neben dem Supermarkt (asiatisches Essen für etwa 5 Dollar die Box) war der Tag dann auch schon wieder gerettet.
Obwohl wir eigentlich nur hatten einkaufen wollen, machten wir uns danach zu einer ersten Stadterkundung auf.

Dialog des Tages: „Hör mal, die Vögel!“ – „Was für Vögel?“ – „Na da, der ganze Baum ist schwarz!“ – „Süße, die hängen aber kopfüber…“
Also, in Cairns gibt es Flughunde. Und zwar in Massen. Außerdem gibt es eine sehr schöne Esplanade am Meer, in dem man aber nicht schwimmen sollte.

Stattdessen hat man direkt daneben einfach einen riesigen Pool gebaut (Lagune genannt) und Rettungsschwimmer daneben gesetzt – das alles natürlich gratis, die Cairnser können ja nichts für die Krokodile. Über die zugehörige Liegewiese rennen dann noch hüfthohe Vögel, willkommen in Queensland.
Nach den Entdeckungen kehrten wir ins Hotel zurück um die Einkäufe abzuladen und checkten ein. Gegen 19.30 brachen wir noch mal zur Esplanade auf, um uns die Night Markets anzusehen – viel mehr als ein paar Verkaufsbuden in einer Halle ist das aber irgendwie auch nicht. Bemerkenswert ist, das mindestens ein Viertel der Stände Massagen anbieten und schön ist, dass ich mir FlipFlops gekauft habe – für die Hosteldusche und so. Anschließend bestellen wir uns in einem Café an der Esplanade zwei Milchshakes, fotografierten Flughunde und Mangroven und fielen gegen halb 12 ins Bett.

Wochenendausflug

Und wir sind zurück von Kangaroo Island! Was für ein großartiges Wochenende. Und jetzt haben wir noch mehr Fotos zu sichten… 😉

Adelaide, 09.05.2011, 09:31h

Auswertung

5046 Kilometer,
über 4000 Fotos,
hunderte Fledermäuse,
120 Minuten auf dem Surfbrett,
zig wilde Kängurus und Wallabies,
57 Stunden auf dem Pazifik,
mindestens 40 Kugeln Eis,
dutzende wilde Koalas,
17 Tage,
12 verschiedene Betten,
9 Tage im Auto,
6 Stunden schnorcheln,
ca. 4 Kilo Pommes,
2 Krokodile,
2 Polizeikontrollen,
1 Waran,
1 Katzenhai
und 1 diebischer Kookaburra

– wir sind wieder in Adelaide. Bilder und Bericht vom Roadtrip folgen… irgendwann.

Adelaide, 29.04.2011, 19:07h

Sicherheitshalber

Da das einzige, was uns an Ostern erinnert, der Mangel an freien Hostelzimmern ist, wünsche ich euch allen jetzt schonmal vorträglich Frohe Ostern.
Momentan sind wir in Brisbane, wir werden Queensland aber morgen verlassen.

Brisbane, 21.04.2011, 18:03h

Australien-Rundreise

Unser Flieger nach Cairns geht in drei Stunden, der Schatz ist gerade unter der Dusche. Ich werd versuchen, alle paar Tage ein Lebenszeichen zu senden, aber versprechen kann ich’s nicht. Dann also erstmal tschüß!

Adelaide, 11.04.2011, 06:01h

Arachnophob

Huntsman Spinne durch die Küche gejagt – die Biester sind verdammt schnell und ertragen schockierend viel Insektenspray. Damit bin ich jetzt wohl endgültig in Australien angekommen.

Adelaide, 07.04.2011, 11:00h