Brom – Der Kinderdieb

Erster Satz: In einer kleinen Ecke des Prospect Park in Brooklyn versteckte sich ein Dieb zwischen den Bäumen.

„Der Kinderdieb“ erzählt die „wahre“ Geschichte von Peter Pan. Dieser lebt nämlich seit dem Mittelalter auf der Insel Avalon, die mittels einer Barriere aus Nebel eine Art Parallelwelt zu den Menschen bildet. Leider stört „der Kapitän“ mit seinen Männern seit Jahrhunderten den Frieden und gefährdet „die Dame“, die Avalon und seine Fabelwesen schützt und der Peters gesamte Hingabe gilt. Also bleibt nur eins: Peter reist zwischen Avalon und der Menschenwelt hin und her und bringt Kinder, die von der Gesellschaft verstoßen wurden, herüber um sie zu Kämpfern auszubilden.

Ein merkwürdiges Buch. Noch nach der Hälfte konnte ich mir keine klare Meinung darüber machen, war allerdings durchaus gefesselt von der Geschichte. Irritierend blieb, dass aus Beweg- und Hintergründen lange Zeit ein offenes Geheimnis gemacht wurde und ich lange Zeit das Gefühl hatte, dass mir Informationen vorenthalten wurden, mit denen ich die Parteien in „gut“ und „böse“ hätte einteilen können. Störend fiel mir außerdem auf, dass die Erzählperspektive teils bei Peter und teils bei Nick (dem letzten „gestohlenen“ Kind) lag, zumal letzterer über die Hälfte des Buches lang mit einer Avalon-bedingten Charakterwandlung zu kämpfen hatte.
Positiv erwähnen muss ich aber unbedingt die zahlreichen Zeichnungen, die die Charaktere illustrierten. Die Handlung ist sehr spannend und mitreißend.
Aber. Sätze wie „Die beleidigt dreinblickenden Diener lächelten“ finde ich extrem irritierend. Und als ich zuende gelesen hatte, war ich stinkwütend, dass der Autor einen vernünftigen Schluss zugunsten der „Peter Pan“-Geschichte geopfert hatte. Aber was soll man schon von jemandem erwarten, der „seinen Vornamen nicht benutzt“… *verärgert brumm*