Als ich heute nach Hause kam, begrüßte meine Mutter mich mit den Worten: „Also dich kann ich ja jetzt gar nicht hier gebrauchen, ich will jetzt einen Kuchen backen. Mein (nicht ernstgemeintes) Angebot, wieder zu fahren, wurde aber (gottseidank) abgelehnt. Nachdem ich dann erst ihr und dann mein Auto eingeparkt hatte, forderte sie mich auf, mir mein Essen „zusammenzusuchen“. Das war auch nicht weiter schwer, weil der Teller mit dem Fisch schnell zu finden war und Soße und Reis sich im Topf auf dem Herd befanden. Während der drei Minuten, in denen mein soeben zusammengesuchtes Essen in der Mikrowelle brutzelte, bekam sie einen spontanen Tobwutsanfall wegen mangelndem Platz zum Kuchenbacken aus dem resultierend ich die Küche aufräumte (muss ich erwähnen, dass ich sie nicht zugeräumt habe, und dass ich mit 90%iger Gewissheit rate, dass sie die Sachen nicht weggeräumt hatte).
Also, mein erster Tag als Museumsmitarbeiterin: Ich habe einen eigenen Schreibtisch, einen eigenen PC, sogar mit Internetanschluss. Die Arbeit ist so beschissen, wie Patrick mir schadenfroh erzählt hat, aber ich hatte trotzdem Spaß. (An dieser Haltung sollte ich vielleicht arbeiten, falls ich ein Anspruchsdenken aufbauen möchte.)
Erst habe ich Fotos in Dateien eingefügt, dann habe ich ein paar Fotos gescannt, dann habe ich gelistet, welche Sonderausstellung die Museen der Region 2006 haben (uh, das war ätzend) und zum Schluss habe ich angefangen, Bücher zu archivieren. Das war ganz witzig. Titel: „Die Flotte der Wehrmacht“. Ich schlage das Buch auf, Untertitel: „Ein Bildband über den Freiheitskampf der Deutschen“. Nanu, denk ich, ‚Freiheitskampf‘? Mein Blick fällt auf das Erscheinungsjahr: 1941. Aaah. Ein sehr witziges Buch übrigens, mit unfassbar viel Propaganda gefüllt. Aber tröstet euch, „The German Navy in World War II“ hatte ebenso viel Propaganda, nur zur anderen Seite.
Alles in allem war der Tag also sehr amüsant, und Rock aus 80er und 90ern hat mir die Heimfahrt noch versüßt. Danke, Mr. Bon Jovi! 🙂
Wehrmutstropfen des Tages: Mein DVD-Player, der nicht mehr auf mich reagiert, hat meine Best of Queen II-CD geschluckt. Tss.